Was passiert wenn es auf der Renne kracht?

falconer

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Hi zusammen,

ich würde gerne mal eure Erfahrung zu dem Thema hören.
Seit dem ich Hausbesitzer/Vater bin hat das Thema an Wichtigkeit für mich gewonnen.

Was passiert wenn es auf der Rennstrecke kracht?
Wie sind die Abstufungen zwischen Rennen, Renntrainings, Fahrsicherheitstrainings bzw. Kurventrainings.

Mir ist bekannt dass in einem echten Rennen keine der normalen Versicherungen mehr gültig bleibt, da es Motorsportveranstaltungen sind und diese zu 99% ausgeschlossen werden.
Zu Fahrsicherheitstrainings gibt es eine ganze Menge an Infos: http://lawbike.de/motorradunfall-au...tungsausschluss-beim-fahrsicherheitstraining/

Wie verhält es sich bei Renntrainings? Sind die Versicherungen noch gültig oder braucht man ähnlich wie bei einem Rennen ebenfalls Rennsport Versicherungen?
Welche Versicherung bezahlt die eigenen Personenschäden bei einem Sturz?
Gelten hier die Haftungsausschlüsse gegenüber den anderen Teilnehmern (wer bezahlt Personenschäden an Dritten)?
Macht es einen Unterschied ob auf einem Renntraining ein Motorrad eine Zulassung und Haftpflicht Versicherung hat oder nicht?

Gruß,
Nico
 
Also aus meiner Sicht.
Sobald eine Zeitnahme stattfindet geht es um die Erreichung von Höchstgeschwindigkeiten was in ziemlich allen Versicherungen ausgeschlossen ist. Z.B. Unfallversicherung, Berufsunfähigkeit etc.
Durch spezielle Verträge kannst du das mitversichern. So z.B. die Unfallversicherung der Generali. Dort ist das Rennen und Renntraining versichert und zahlt bei eigenen Personenschäden.
Haftungsausschlüsse gegenüber anderen Teilnehmern gibt es nicht. Wenn es dumm kommt kann man dich verklagen. Hier hilft wohl eher eine gute Rechtsschutz oder besser vernünftige Teilnehmer.
 
Admin, bitte löschen...!

Zurück zum Thema:
@Horst: wann gilt der Haftungsausschluß? Bei Sicherheitstrainings anscheinend nicht...(siehe Link oben). Meinst du Kurven bzw. Renntrainings?
 
Das alles steht in deinen AKBs (nicht bei Horst usw.) und jeder Unfall wird vom Gericht sicherlich
unterschiedlich betrachtet ... ! Hierzu gibt und gab es unmengen an unterschiedlchen BGH Urleilen.

GGF. sind hier nur Erfahrungen und Regulierungen wieder zu geben und zu Texten, aber niemals
eine für Dich auf den Punkt zu bringende Antwort zu finden, die im Falle eines Falls bestand hat.
 
...und das ist genau die Frage: in welcher Konstellation bringt mir denn eine haftpflichtversichertes Motorrad etwas?
=> Nur dann wenn der Haftungsausschluß nicht zieht (Sicherheitstraining).
Aber macht es irgendeinen Unterschied beim Kurven oder Renntraining?

@Otto: eine gewisse Richtlinie wäre schon schön... Momentan würde ich mich nicht trauen eine nicht versichertes Moped auf der Renne zu fahren wegen Ansprüchen von Dritten.
 
Hey mir stellt silberne weiter Frage. Wie ist das bei Strecken die nicht in D sind. Oder bei nicht deutschen Veranstaltern
 
Vor allem wer anderen Schaden zufügt, hat evtl. ein großes Problem.

Gruß, ej#25

Man Unterschreibt dafür das man für alles selbst die Verantwortung trägt. Wenn ich die Rennstrecke besuche wird bei sportvers.de eine Versicherung abgeschlossen. etwa 20€ pro tag!

Gruß
Michi
 
Man Unterschreibt dafür das man für alles selbst die Verantwortung trägt. Wenn ich die Rennstrecke besuche wird bei sportvers.de eine Versicherung abgeschlossen. etwa 20€ pro tag!

Gruß
Michi
Leider hat das bei ner Zivilklage kein halt. Das ist mal so. Wenn du jemand abschießt kann er dich verklagen wenn er will. Den Rest entscheiden Gerichte.
 
Hey,
Denke der User " Prinzesin Horst" sollte uns da eigentlich aufklären können und hoffe er tut das .


Mit freundlichen Grüßen
Tomo
 
Wie auch in anderen Foren ist es fast müßig, diese Dinge am großen Stammtisch (aka Forum) zu besprechen.
Versuchen wir es mal.

Haftpflicht:
Haftpflichtrecht ist m. E. das komplizierteste und aufwendigste Recht.
Eine Schuld zu ermitteln kann manchmal Jahre dauern, manchmal geht's gar nicht.
Die Formulierung, die ein Veranstalter für seine Veranstaltung wählt, ist irrelevant.
Entscheidend ist der Charakter der Veranstaltung.
Man kann einen Event Fahrsicherheitstraining nennen, aber eigentlich ein freies Fahren veranstalten, in dem Fahrer eine Rennsimulation üben können (schnelles Fahren, geringer Abstand, Überholen, Fahrwerk abstimmen, etc).
Deswegen ist es noch lange kein Fahrsicherheitstraining.
Je nachdem, welchen Charakter die Veranstaltung hat, können Haftungsverzichte formuliert werden.
Ob ein Haftungsverzicht gültig ist oder nicht, hängt von der Formulierung im selbigen, von der Art der Darreichung und von einigen anderen Faktoren ab.
Pauschal zu behaupten, der Haftungsverzicht würde nicht gelten, ist Stammtischblabla.
Fast alle größeren Veranstalter haben ihre Haftungsverzichte auf ihre rechtliche Wirksamkeit prüfen lassen.

Unfallversicherung:
Eine normale Unfallversicherung hat i.d.R. folgenden Ausschluss:
"Unfälle als Luftfahrzeugführer oder als Fahrer, Beifahrer oder Insasse eines Motorfahrzeugs bei Fahrtveranstaltungen, bei denen es um die Erzielung von Höchstgeschwindigkeiten geht."
Einige Unfallversicherer schließen diesen Passus mit ein, um gelegentliche Ausflüge auf Kartbahnen mit Firmen oder privat mitzuversichern. Kaum ein Versicherer möchte mit diesem Passus einen Hobbymotorsportler versichert wissen, der 10 Mal oder öfter auf Rennstrecken herumfährt und/oder Rennen fährt. Geht es um kleinere Summen (ein paar Tausend Euro), dann wird seitens des Versicherers selten weiter gebohrt. Muss eine Vollinvalidität (i.d.R. mehrere Hunderttausend Euro) ausbezahlt werden, finden sich schnell Argumente, warum das ganz anders ist.
Das Gleiche gilt für Spezialisten, die schlauer sind als die Versicherung und Ihren Unfall vor die Rennstrecke verlagern.
So etwas geht bei kleinen Betrügereien, weil der Vermittler (man kennt sich ja) mithilft und der Versicherer den Aufwand bei kleinen Beträgen evtl. scheut. Liegt aber eine Vollinvalidität vor, so wird diese Formulierungshilfe (aka Betrug) sich schnell in Luft auflösen. Der Fahrer sitzt dann im Rollstuhl und hat noch dazu eine Anzeige wegen Versicherungsbetrug am Hals... klingt nach einem Plan, oder?
Wenn man sich als Rennstreckenfahrer nicht nur Gedanken über Reifen und das nächste Carbonteil macht, sondern sich überlegt, was wirklich abzusichern ist, dann sollte man sich gründlich überlegen, ob nicht die eigene Gelddruckmaschine (aka Körper) den Gegenwert von ein paar Sätzen Reifen wert ist.
 
UN 4800 – Besondere Bedingungen für die Versicherung von Unfällen bei Beteiligung an lizenzfreien Motorsportveranstaltungen:
Ergänzend zu Ziffer 5.1.5 der vereinbarten Allgemeinen Unfallversicherungs-Bedingungen wird vereinbart:
Unfälle bei der aktiven Teilnahme an genehmigten Fahrtveranstaltungen mit Motorfahrzeugen, bei denen es auf die Erzielung
einer Höchstgeschwindigkeit ankommt, sind mitversichert, sofern hierfür keine Lizenz erforderlich ist (z. B. bei einem gelegentlichen Fahren mit Leihkarts auf einer Indoorkart-Anlage).
Diese Erweiterung gilt nur innerhalb Europas und für Personen die das 18. Lebensjahr vollendet haben.


Mehr Kaugummi kann man nicht formulieren.
 
UN 4800 – Besondere Bedingungen für die Versicherung von Unfällen bei Beteiligung an lizenzfreien Motorsportveranstaltungen:
Ergänzend zu Ziffer 5.1.5 der vereinbarten Allgemeinen Unfallversicherungs-Bedingungen wird vereinbart:
Unfälle bei der aktiven Teilnahme an genehmigten Fahrtveranstaltungen mit Motorfahrzeugen, bei denen es auf die Erzielung
einer Höchstgeschwindigkeit ankommt, sind mitversichert, sofern hierfür keine Lizenz erforderlich ist (z. B. bei einem gelegentlichen Fahren mit Leihkarts auf einer Indoorkart-Anlage).
Diese Erweiterung gilt nur innerhalb Europas und für Personen die das 18. Lebensjahr vollendet haben.


Mehr Kaugummi kann man nicht formulieren.

... wohl Wahr !!

Hier könnte man ggf. Versicherungslücken schliessen:

http://www.sportvers.de/rennstreckenhaftpflicht/download-antrag.html
 
Hey,
Aber finde 150 tsd pro person Max was wenig oder seh ich das falsch.
Hab ja aber gelesen das es jetzt bei einigen Veranstaltern schon eine haftpflicht dazu gibt.
Mit freundlichen Grüßen
 
... wohl Wahr !!

Hier könnte man ggf. Versicherungslücken schliessen:

http://www.sportvers.de/rennstreckenhaftpflicht/download-antrag.html

Bitte Haftpflichtversicherung und Unfallversicherung nicht durcheinander bringen.
Haftpflicht: Schäden Dritter
Unfall: Bleibende Invalidität des eigenen Körpers nach einem Unfall

Wo findest du das Kaugummi, Horst ? Für mich als nicht Fachmann.
genehmigt = interpretierbar
Lizenz = interpretierbar
Die Beispielangabe zeigt deutlich, was der Passus versichern will. Alles andere ist interpretierbar.
Ob das dann auch so sein wird, vermag niemand beurteilen.
Schlussendlich kann es im schlimmsten Fall darauf hinauslaufen, dass der Versicherer die Schadenzahlung ablehnt und durch alle Instanzen durchgeht. Das kann, wenn man es geschickt anstellt, Jahre dauern.
Meist geht dann dem Invaliden das Geld aus, da er viel Geld in die Erhaltung seines Status Quo investieren muss, um überhaupt weiter zu kommen.
 
Ja das ist schon nicht einfache mit solchen Klauseln.
Aber noch mal ich 150 tsd wenig pro Person. Nochmal Kfz Haftpflicht liegt bei 15 Mio pro person.
Wären dann die 150 tsd nich etwas wenig ?
 
Ja das ist schon nicht einfache mit solchen Klauseln.
Aber noch mal ich 150 tsd wenig pro Person. Nochmal Kfz Haftpflicht liegt bei 15 Mio pro person.
Wären dann die 150 tsd nich etwas wenig ?
Die in der von Dir genannten Rennstreckenhaftpflicht genannten Versicherungssummen entsprechen dem gestzlichen Mindeststandard in Deutschland.
Mehr ist der Versicherer nicht gewillt anzubieten.
Im Zweifel ist das mehr als gar nichts zu haben.

Die Deckungssummen der KFZ Haftpflicht sind reine Verkaufspolitik.
Ab 10 Mio ist es fast unerheblich, was man oben draufpackt.
Es gibt oder gab Versicherer, die mit unbegrenzter Deckung in der KFZ Haftpflicht geworben haben, sehr wohl aber eine Deckelung drin hatten.
Andere versichern 100 Mio, wieder andere 200 Mio, wohl wissend, dass solche Schadenfälle praktisch nie eintreten werden.
 
Motoplex
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