Hi zusammen,
wo meine frische Mitgleidschaft mir nun die Möglichkeit bietet, euer geballtes Wissen anzuzapfen, nutze ich das für ein Sammelsorium an Fragen zum Thema "Rennstreckeneinsteiger auf der RS 660".
Ich habe schon zu den wichtigsten Themen hier im Forum gesucht und mal vieles mit wenig Anwendbarkeit und mal wenig gefunden.
Sollte ich was übersehen haben, freue ich mich über einen Link auf einen existierenden Thread und streiche das Thema von meiner Liste der Dinge, die ich schon immer mal wissen wollte.
Zu mir und meiner Erfahrung:
Ich hab 21 meinen Motorrad Führerschein gemacht, nachdem mich ein Kumpel auf Gran Canaria auf ne 125er gesetzt und mit mir ne Tour um die Insel gemacht hat. Bin inzwischen 31, habe das also relativ spät gemacht. Mein erstes Bike war eine Tuono 660, 22 habe ich nicht nur meine inzwischen-Frau dazu überredet, auch nen Führerschein zu machen, sondern auch erste Trackdays absolviert - zwei Rennstreckentrainings auf dem Spreewaldring, einen Trackday mit triple-m in Groß-Dölln. Das alles mit der Tuono, die abseits der Rennstrecke auf den recht kurvenarmen Straßen Berlin-Brandenburgs kaum bewegt wurde. Schnell viel die Entscheidung, dass es separate Track- und Straßenbikes geben soll. Also im Winter die Tuono verkauft und eine Instruktoren-RS660 von Motomonster und eine Shiver 900 geholt. Meine Frau hat ihre XSR700 für die Straße behalten und noch eine Duke 790 bekommen, falls jemanden interessiert. Dieses Jahr habe ich ~10 Turns zum freien Fahren auf dem Spreewaldring verbracht, außerdem 3x2 Tage in Groß Dölln (Motomonster, Triple-m) und 1x 2 Tage auf dem Lausitzring (Triple-m). Den Winter verbringen wir dank guter Auftragslage in Spanien und haben 3x2 Tage in Almeria mit bike-promotion gebucht.
Ich war also bisher fast nur auf recht engen, technischen Strecken unterwegs, meine Bestzeit von 1:34 in Groß Dölln (A+B) ist so an der Grenze zwischen Gruppe C und D (wobei Motomonster und Triple-m in Groß Dölln typischerweise keine Gruppe A, sondern nur B, C, D und E fahren). Ich bin 1.83m groß, 73kg plus kombi schwer und fahre im Vergleich zu den anderen in meiner Geschwindigkeitsklasse langsam auf den Geraden und schnell in den Kurven.
Ich schraube durchaus gerne an den Bikes, bin hier aber klarer Anfänger (Ölwechsel, Anbauteile und Sturzpads, das passt alles. Demnächst wechsele ich zum ersten Mal die Bremsbeläge an der Duke meiner Frau. Reifen wechseln kommt auch in Frage, die Werkstatt wo die Trackbikes stehen hat eine Maschine und erfahrene Schrauber, die mir das zeigen). Ich stecke mein Geld eher in Tracktime, Kleidung (Airbag, Einteiler...) und Werkzeug, als in Bike-Mods (sei es nun Ergonomie oder Leistung oder irgendwas dazwischen), aus dem Gedanken heraus, dass ich als Einsteiger der limitierende Faktor am Gesamtkonstrukt bin. Bin hier aber, wie grundsätzlich in vielem, offen für Input Erfahrener
Viele Fragen stelle ich also insbesondere vor dem Hintergrund, dass ich im Winter in Almeria weit weg von "meiner" Werkstatt nur eingeschränkte Möglichkeiten habe, Dinge anzupassen.
Frage 1: Rennstrecken-Config für die RS660
Meine Maschine ist effektiv Stock, Rennverkleidung und Sturzpads hat Motomonster installiert und wohl den Ölsensor verklebt (die hatten Probleme mit abreißenden Sensoren, wenn ich das richtig verstanden habe). Getreu dem Motto, dass, wer auch immer das Bike vor mir gefahren ist mehr Ahnung hatte als ich, habe ich nichts an dem Bike geändert.
Gibt es was, was ich machen sollte? Z.B. Fahrwerks-Setup wird ja häufig genannt, das recht wacklige Gehabe der RS beim Umsetzen habe ich aber eher meinem Geziehe am Lenker als dem Setup zugeschrieben - bin gespannt, was ihr sagt. Bei Triple-M-Veranstaltungen scheinen Akra-Auspüffe und Slicks beliebt zu sein, gepaart mit Beschwerden über Lautstärkebeschränkungen.
Frage 2: Reifen und Reifendrücke
Aus anderen Threads sehe ich, dass die PowerCups und Bridgestones S2x recht beliebt sind. Aktuell sind die S22 drauf und haben auch noch einiges an Restprofil. Diese Saison hatte ich erstmalig einen Rutscher, als bei 35° hinter Groß Döllns Spitzkehre beim Beschleunigen das Hinterrad ausgeschert ist, bevor die Traktionskontrolle es eingefangen hat. Insbesondere die Warnung von Triple-m, dass bei den Temperaturen Nicht-Rennreifen ohne Warnung aufgeben, hat ich etwas besorgt - der S22 wurde explizit genannt.
Unsicher bin ich mir auch immer wegen der Reifendrücke, fahre typischerweise mit ~1.9h/2.1v kalt und prüfe dann, inwiefern es sich warm ändert und regele ggf. nach.
Hatte leider noch niemanden mit ner 660er getroffen der nicht der Meinung war, Reifenwärmer und Slicks nutzen zu müssen - ohne schneller zu werden als ich.
Frage 3: Almeria und Spanien
Der erste Trackday außerhalb Deutschlands, der erste Trackday in Almeria, der erste Trackday mit Bike-Promotion. Kommuniziert ist, die Bikes zwischen den Veranstaltungen dort unterzustellen, ansonsten bin ich planlos, was mich erwartet. Im Vergleich mit GD und SpreeWi sicherlich eine schnellere Strecke, im Vergleich mit dem Lausitzring hoffentlich weniger Wellen - muss ich was beachten? Nochmal frische Reifen aufziehen, Bremsbeläge wechseln, oder darauf vertrauen, dass, was auch hier noch 3 Wochenenden gehalten hätte, auch dort funktioniert? Danke an alle, die schon Spanien im Wintern und gerne Almeria im Spezifischen gefahren sind!
Frage 4: Wartung für Rennstrecken-RS660
RSV4-Besitzer reden über Stresskilometer, die 660 sagt mir sowas nicht - was sollte ich beachten?
Reifen, Bremsbeläge und Bremsscheiben werden regelmäßig gesichtet, Öl (inkl. Filter) und Bremsflüssigkeit hatte ich geplant, jährlich zu wechseln (wie gesagt ~15 Tage jährlich auf der Rennstrecke in Gruppe C/D). Ansonsten hätte ich alle beweglichen Teile (Lager) auf korrekte Bewegung und alles feste (Schrauben und Muttern) auf korrekte Fetheit (d.h. Drehmoment) gemäß WHB geprüft und größere Inspektionen (sprich 10.000er) beim Händler durchgeführt (aktuell ~7.500km). Das ist wahrscheinlich zu wenig, insofern würde ich mich über euren Input zu Wartungsintervallen und -inhalten freuen, gerne auch mit Anmerkungen, was man gut selber machen kann, und was Spezialwerkzeug, Spezialwissen, oder Talent braucht.
Frage 5: Lautstärkebeschränkungen
Ein beliebtes Thema, sind sie ja Realität. Vorausgesetzt, ich werde mich zunehmend verbessern, steht irgendwann eine Leistungssteigerung als Verbesserungspotential auf dem Plan (neben anderen Dingen, die aber weniger problematisch sind). Mit UpMap und Auspuff lässt sich da ja durchaus was bewegen, aber wie sieht es da eurer Erfahrung nach mit den Beschränkungen seitens der Tracks aus? Gerade der Sachsenring ist da ja wohl besonders empfindlich, in Deutschland ist ja ansonsten "Typenschild muss passen" beliebt, in Chenevieres hab ich was von 95DB gelesen...
Mehr fällt mir bestimmt noch ein, aber alle guten Dinge sind 5
Danke und viele Grüße
lazytik
wo meine frische Mitgleidschaft mir nun die Möglichkeit bietet, euer geballtes Wissen anzuzapfen, nutze ich das für ein Sammelsorium an Fragen zum Thema "Rennstreckeneinsteiger auf der RS 660".
Ich habe schon zu den wichtigsten Themen hier im Forum gesucht und mal vieles mit wenig Anwendbarkeit und mal wenig gefunden.
Sollte ich was übersehen haben, freue ich mich über einen Link auf einen existierenden Thread und streiche das Thema von meiner Liste der Dinge, die ich schon immer mal wissen wollte.
Zu mir und meiner Erfahrung:
Ich hab 21 meinen Motorrad Führerschein gemacht, nachdem mich ein Kumpel auf Gran Canaria auf ne 125er gesetzt und mit mir ne Tour um die Insel gemacht hat. Bin inzwischen 31, habe das also relativ spät gemacht. Mein erstes Bike war eine Tuono 660, 22 habe ich nicht nur meine inzwischen-Frau dazu überredet, auch nen Führerschein zu machen, sondern auch erste Trackdays absolviert - zwei Rennstreckentrainings auf dem Spreewaldring, einen Trackday mit triple-m in Groß-Dölln. Das alles mit der Tuono, die abseits der Rennstrecke auf den recht kurvenarmen Straßen Berlin-Brandenburgs kaum bewegt wurde. Schnell viel die Entscheidung, dass es separate Track- und Straßenbikes geben soll. Also im Winter die Tuono verkauft und eine Instruktoren-RS660 von Motomonster und eine Shiver 900 geholt. Meine Frau hat ihre XSR700 für die Straße behalten und noch eine Duke 790 bekommen, falls jemanden interessiert. Dieses Jahr habe ich ~10 Turns zum freien Fahren auf dem Spreewaldring verbracht, außerdem 3x2 Tage in Groß Dölln (Motomonster, Triple-m) und 1x 2 Tage auf dem Lausitzring (Triple-m). Den Winter verbringen wir dank guter Auftragslage in Spanien und haben 3x2 Tage in Almeria mit bike-promotion gebucht.
Ich war also bisher fast nur auf recht engen, technischen Strecken unterwegs, meine Bestzeit von 1:34 in Groß Dölln (A+B) ist so an der Grenze zwischen Gruppe C und D (wobei Motomonster und Triple-m in Groß Dölln typischerweise keine Gruppe A, sondern nur B, C, D und E fahren). Ich bin 1.83m groß, 73kg plus kombi schwer und fahre im Vergleich zu den anderen in meiner Geschwindigkeitsklasse langsam auf den Geraden und schnell in den Kurven.
Ich schraube durchaus gerne an den Bikes, bin hier aber klarer Anfänger (Ölwechsel, Anbauteile und Sturzpads, das passt alles. Demnächst wechsele ich zum ersten Mal die Bremsbeläge an der Duke meiner Frau. Reifen wechseln kommt auch in Frage, die Werkstatt wo die Trackbikes stehen hat eine Maschine und erfahrene Schrauber, die mir das zeigen). Ich stecke mein Geld eher in Tracktime, Kleidung (Airbag, Einteiler...) und Werkzeug, als in Bike-Mods (sei es nun Ergonomie oder Leistung oder irgendwas dazwischen), aus dem Gedanken heraus, dass ich als Einsteiger der limitierende Faktor am Gesamtkonstrukt bin. Bin hier aber, wie grundsätzlich in vielem, offen für Input Erfahrener

Viele Fragen stelle ich also insbesondere vor dem Hintergrund, dass ich im Winter in Almeria weit weg von "meiner" Werkstatt nur eingeschränkte Möglichkeiten habe, Dinge anzupassen.
Frage 1: Rennstrecken-Config für die RS660
Meine Maschine ist effektiv Stock, Rennverkleidung und Sturzpads hat Motomonster installiert und wohl den Ölsensor verklebt (die hatten Probleme mit abreißenden Sensoren, wenn ich das richtig verstanden habe). Getreu dem Motto, dass, wer auch immer das Bike vor mir gefahren ist mehr Ahnung hatte als ich, habe ich nichts an dem Bike geändert.
Gibt es was, was ich machen sollte? Z.B. Fahrwerks-Setup wird ja häufig genannt, das recht wacklige Gehabe der RS beim Umsetzen habe ich aber eher meinem Geziehe am Lenker als dem Setup zugeschrieben - bin gespannt, was ihr sagt. Bei Triple-M-Veranstaltungen scheinen Akra-Auspüffe und Slicks beliebt zu sein, gepaart mit Beschwerden über Lautstärkebeschränkungen.
Frage 2: Reifen und Reifendrücke
Aus anderen Threads sehe ich, dass die PowerCups und Bridgestones S2x recht beliebt sind. Aktuell sind die S22 drauf und haben auch noch einiges an Restprofil. Diese Saison hatte ich erstmalig einen Rutscher, als bei 35° hinter Groß Döllns Spitzkehre beim Beschleunigen das Hinterrad ausgeschert ist, bevor die Traktionskontrolle es eingefangen hat. Insbesondere die Warnung von Triple-m, dass bei den Temperaturen Nicht-Rennreifen ohne Warnung aufgeben, hat ich etwas besorgt - der S22 wurde explizit genannt.
Unsicher bin ich mir auch immer wegen der Reifendrücke, fahre typischerweise mit ~1.9h/2.1v kalt und prüfe dann, inwiefern es sich warm ändert und regele ggf. nach.
Hatte leider noch niemanden mit ner 660er getroffen der nicht der Meinung war, Reifenwärmer und Slicks nutzen zu müssen - ohne schneller zu werden als ich.
Frage 3: Almeria und Spanien
Der erste Trackday außerhalb Deutschlands, der erste Trackday in Almeria, der erste Trackday mit Bike-Promotion. Kommuniziert ist, die Bikes zwischen den Veranstaltungen dort unterzustellen, ansonsten bin ich planlos, was mich erwartet. Im Vergleich mit GD und SpreeWi sicherlich eine schnellere Strecke, im Vergleich mit dem Lausitzring hoffentlich weniger Wellen - muss ich was beachten? Nochmal frische Reifen aufziehen, Bremsbeläge wechseln, oder darauf vertrauen, dass, was auch hier noch 3 Wochenenden gehalten hätte, auch dort funktioniert? Danke an alle, die schon Spanien im Wintern und gerne Almeria im Spezifischen gefahren sind!
Frage 4: Wartung für Rennstrecken-RS660
RSV4-Besitzer reden über Stresskilometer, die 660 sagt mir sowas nicht - was sollte ich beachten?
Reifen, Bremsbeläge und Bremsscheiben werden regelmäßig gesichtet, Öl (inkl. Filter) und Bremsflüssigkeit hatte ich geplant, jährlich zu wechseln (wie gesagt ~15 Tage jährlich auf der Rennstrecke in Gruppe C/D). Ansonsten hätte ich alle beweglichen Teile (Lager) auf korrekte Bewegung und alles feste (Schrauben und Muttern) auf korrekte Fetheit (d.h. Drehmoment) gemäß WHB geprüft und größere Inspektionen (sprich 10.000er) beim Händler durchgeführt (aktuell ~7.500km). Das ist wahrscheinlich zu wenig, insofern würde ich mich über euren Input zu Wartungsintervallen und -inhalten freuen, gerne auch mit Anmerkungen, was man gut selber machen kann, und was Spezialwerkzeug, Spezialwissen, oder Talent braucht.
Frage 5: Lautstärkebeschränkungen
Ein beliebtes Thema, sind sie ja Realität. Vorausgesetzt, ich werde mich zunehmend verbessern, steht irgendwann eine Leistungssteigerung als Verbesserungspotential auf dem Plan (neben anderen Dingen, die aber weniger problematisch sind). Mit UpMap und Auspuff lässt sich da ja durchaus was bewegen, aber wie sieht es da eurer Erfahrung nach mit den Beschränkungen seitens der Tracks aus? Gerade der Sachsenring ist da ja wohl besonders empfindlich, in Deutschland ist ja ansonsten "Typenschild muss passen" beliebt, in Chenevieres hab ich was von 95DB gelesen...
Mehr fällt mir bestimmt noch ein, aber alle guten Dinge sind 5

Danke und viele Grüße
lazytik
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