Einsteiger mit der RS 660 auf der Rennstrecke - diverses

lazytik

kommt öfter vorbei...
Motorrad
RS 660
Modelljahr
2021
Hi zusammen,

wo meine frische Mitgleidschaft mir nun die Möglichkeit bietet, euer geballtes Wissen anzuzapfen, nutze ich das für ein Sammelsorium an Fragen zum Thema "Rennstreckeneinsteiger auf der RS 660".
Ich habe schon zu den wichtigsten Themen hier im Forum gesucht und mal vieles mit wenig Anwendbarkeit und mal wenig gefunden.
Sollte ich was übersehen haben, freue ich mich über einen Link auf einen existierenden Thread und streiche das Thema von meiner Liste der Dinge, die ich schon immer mal wissen wollte.

Zu mir und meiner Erfahrung:
Ich hab 21 meinen Motorrad Führerschein gemacht, nachdem mich ein Kumpel auf Gran Canaria auf ne 125er gesetzt und mit mir ne Tour um die Insel gemacht hat. Bin inzwischen 31, habe das also relativ spät gemacht. Mein erstes Bike war eine Tuono 660, 22 habe ich nicht nur meine inzwischen-Frau dazu überredet, auch nen Führerschein zu machen, sondern auch erste Trackdays absolviert - zwei Rennstreckentrainings auf dem Spreewaldring, einen Trackday mit triple-m in Groß-Dölln. Das alles mit der Tuono, die abseits der Rennstrecke auf den recht kurvenarmen Straßen Berlin-Brandenburgs kaum bewegt wurde. Schnell viel die Entscheidung, dass es separate Track- und Straßenbikes geben soll. Also im Winter die Tuono verkauft und eine Instruktoren-RS660 von Motomonster und eine Shiver 900 geholt. Meine Frau hat ihre XSR700 für die Straße behalten und noch eine Duke 790 bekommen, falls jemanden interessiert. Dieses Jahr habe ich ~10 Turns zum freien Fahren auf dem Spreewaldring verbracht, außerdem 3x2 Tage in Groß Dölln (Motomonster, Triple-m) und 1x 2 Tage auf dem Lausitzring (Triple-m). Den Winter verbringen wir dank guter Auftragslage in Spanien und haben 3x2 Tage in Almeria mit bike-promotion gebucht.
Ich war also bisher fast nur auf recht engen, technischen Strecken unterwegs, meine Bestzeit von 1:34 in Groß Dölln (A+B) ist so an der Grenze zwischen Gruppe C und D (wobei Motomonster und Triple-m in Groß Dölln typischerweise keine Gruppe A, sondern nur B, C, D und E fahren). Ich bin 1.83m groß, 73kg plus kombi schwer und fahre im Vergleich zu den anderen in meiner Geschwindigkeitsklasse langsam auf den Geraden und schnell in den Kurven.
Ich schraube durchaus gerne an den Bikes, bin hier aber klarer Anfänger (Ölwechsel, Anbauteile und Sturzpads, das passt alles. Demnächst wechsele ich zum ersten Mal die Bremsbeläge an der Duke meiner Frau. Reifen wechseln kommt auch in Frage, die Werkstatt wo die Trackbikes stehen hat eine Maschine und erfahrene Schrauber, die mir das zeigen). Ich stecke mein Geld eher in Tracktime, Kleidung (Airbag, Einteiler...) und Werkzeug, als in Bike-Mods (sei es nun Ergonomie oder Leistung oder irgendwas dazwischen), aus dem Gedanken heraus, dass ich als Einsteiger der limitierende Faktor am Gesamtkonstrukt bin. Bin hier aber, wie grundsätzlich in vielem, offen für Input Erfahrener ;)

Viele Fragen stelle ich also insbesondere vor dem Hintergrund, dass ich im Winter in Almeria weit weg von "meiner" Werkstatt nur eingeschränkte Möglichkeiten habe, Dinge anzupassen.

Frage 1: Rennstrecken-Config für die RS660
Meine Maschine ist effektiv Stock, Rennverkleidung und Sturzpads hat Motomonster installiert und wohl den Ölsensor verklebt (die hatten Probleme mit abreißenden Sensoren, wenn ich das richtig verstanden habe). Getreu dem Motto, dass, wer auch immer das Bike vor mir gefahren ist mehr Ahnung hatte als ich, habe ich nichts an dem Bike geändert.
Gibt es was, was ich machen sollte? Z.B. Fahrwerks-Setup wird ja häufig genannt, das recht wacklige Gehabe der RS beim Umsetzen habe ich aber eher meinem Geziehe am Lenker als dem Setup zugeschrieben - bin gespannt, was ihr sagt. Bei Triple-M-Veranstaltungen scheinen Akra-Auspüffe und Slicks beliebt zu sein, gepaart mit Beschwerden über Lautstärkebeschränkungen.

Frage 2: Reifen und Reifendrücke
Aus anderen Threads sehe ich, dass die PowerCups und Bridgestones S2x recht beliebt sind. Aktuell sind die S22 drauf und haben auch noch einiges an Restprofil. Diese Saison hatte ich erstmalig einen Rutscher, als bei 35° hinter Groß Döllns Spitzkehre beim Beschleunigen das Hinterrad ausgeschert ist, bevor die Traktionskontrolle es eingefangen hat. Insbesondere die Warnung von Triple-m, dass bei den Temperaturen Nicht-Rennreifen ohne Warnung aufgeben, hat ich etwas besorgt - der S22 wurde explizit genannt.
Unsicher bin ich mir auch immer wegen der Reifendrücke, fahre typischerweise mit ~1.9h/2.1v kalt und prüfe dann, inwiefern es sich warm ändert und regele ggf. nach.
Hatte leider noch niemanden mit ner 660er getroffen der nicht der Meinung war, Reifenwärmer und Slicks nutzen zu müssen - ohne schneller zu werden als ich.

Frage 3: Almeria und Spanien
Der erste Trackday außerhalb Deutschlands, der erste Trackday in Almeria, der erste Trackday mit Bike-Promotion. Kommuniziert ist, die Bikes zwischen den Veranstaltungen dort unterzustellen, ansonsten bin ich planlos, was mich erwartet. Im Vergleich mit GD und SpreeWi sicherlich eine schnellere Strecke, im Vergleich mit dem Lausitzring hoffentlich weniger Wellen - muss ich was beachten? Nochmal frische Reifen aufziehen, Bremsbeläge wechseln, oder darauf vertrauen, dass, was auch hier noch 3 Wochenenden gehalten hätte, auch dort funktioniert? Danke an alle, die schon Spanien im Wintern und gerne Almeria im Spezifischen gefahren sind!

Frage 4: Wartung für Rennstrecken-RS660
RSV4-Besitzer reden über Stresskilometer, die 660 sagt mir sowas nicht - was sollte ich beachten?
Reifen, Bremsbeläge und Bremsscheiben werden regelmäßig gesichtet, Öl (inkl. Filter) und Bremsflüssigkeit hatte ich geplant, jährlich zu wechseln (wie gesagt ~15 Tage jährlich auf der Rennstrecke in Gruppe C/D). Ansonsten hätte ich alle beweglichen Teile (Lager) auf korrekte Bewegung und alles feste (Schrauben und Muttern) auf korrekte Fetheit (d.h. Drehmoment) gemäß WHB geprüft und größere Inspektionen (sprich 10.000er) beim Händler durchgeführt (aktuell ~7.500km). Das ist wahrscheinlich zu wenig, insofern würde ich mich über euren Input zu Wartungsintervallen und -inhalten freuen, gerne auch mit Anmerkungen, was man gut selber machen kann, und was Spezialwerkzeug, Spezialwissen, oder Talent braucht.

Frage 5: Lautstärkebeschränkungen
Ein beliebtes Thema, sind sie ja Realität. Vorausgesetzt, ich werde mich zunehmend verbessern, steht irgendwann eine Leistungssteigerung als Verbesserungspotential auf dem Plan (neben anderen Dingen, die aber weniger problematisch sind). Mit UpMap und Auspuff lässt sich da ja durchaus was bewegen, aber wie sieht es da eurer Erfahrung nach mit den Beschränkungen seitens der Tracks aus? Gerade der Sachsenring ist da ja wohl besonders empfindlich, in Deutschland ist ja ansonsten "Typenschild muss passen" beliebt, in Chenevieres hab ich was von 95DB gelesen...

Mehr fällt mir bestimmt noch ein, aber alle guten Dinge sind 5 ;)
Danke und viele Grüße
lazytik
 
Zuletzt bearbeitet:
Frage 1: Don't repair what ain't broken. Wenn der Hocker läuft, dann einfach laufen lasssen. Fahrwerkssetup kann man häufig vor Ort machen. Dort kann man auch frisches Feedback geben. Zumindest zum Seriensetup sollten ein paar kleinere Modifikation dem Feedback entsprechend mehr Wohlflühlfaktor geben. Ich würde das Geld aber eher den Instruktoren geben. In "Tuning" würde ich nicht zu viel Zeit investieren, am Material liegt es nicht.

Frage 2: Auch im Winter sind in Almeria keine 35 Grad zu erwarten. Für dein Tempo gehen Sportpellen einwandfrei. Der Rutscher in GD muss nicht am Reifen liegen, da gibt es noch zig andere Gründe, warum das passieren kann. Reifendruck würde ich eher umgekehrt fahren. Ich weiß es nicht spezifisch für die S22, aber da sollte vorne irgendwas zwischen 2.1 und 2.3 warm sein und hinten 1.8 bis 2.0 warm. Muss man im Zweifel mal rumspielen mit. Wenn das Reifenbild ok ist, dann geht es da nur ums Gefühl.

Frage 3: Verschleißteil gehören ins Gepäck. Deine Bremsbeläge kannste schon runterfahren und dann neue reinmachen. Sowas hat man eigentlich immer dabei. Reifenservice gibt es meistens vor Ort. Wenn die Reifen runter sind, neue drauf machen (lassen). Ansonsten würde ich einpacken, was du in GD einpackst. Das hast du ja schonmal für ausreichend befunden. Wenn dir das Risiko wegen Sturz einen Tag Fahrzeit zu verlieren zu hoch ist, dann Lenkerstummel, Fußrasten, Schalthebel, Schaltstange, Brems- & Kupplungshebel einpacken. Wenn es mehr sein soll, musst du in größeren Szenarien denken. Der Teilebedarf steigt dann aber auch exponentiell.

Frage 4: Stresskilometer gibt es bei den 660ern nicht. Schraubenkontrolle mache ich ganz gern in der Mittagspause, sollte man imho mindestens einmal Tag machen. Wenn die schrauben nicht locker sind, dann ist das imho ok, man muss da nicht jedesmal mit dem Dremo-Schlüssel nachgehen. Wartungsintervalle gehen die Meinungen stark auseinander. Manche machen großen Service nach jeder Veranstaltung, ich hab Service bei der Suzuki einmal im Jahr gemacht. Imho wichtig: Regelmäßig einen Blick auf die Verschleißteile und bei Bedarf wechseln. Wie oft du Öl wechselst, ist Glaubensfrage.

Frage 5: Schwankt auch stark. Sachsenring fahr ich deswegen noch nichtmal mit einer 600er, weil mir das Kontingentgedöns auf die Eier geht. Eine laute Karre zu viel und plötzlich haben alle weniger Fahrzeit. Geld krieg ich davon ja leider nicht zurück, obwohl ich gar nicht zu laut bin. Scheiß Geschäftsmodell, findet mit mir nicht statt. Wenn da irgendwer was von 95dB schreibt, sagt er seltenst dazu, wie gemessen wird. 95dB auf S/Z sind halt was anderes, als im Stand bei der technischen Abnahme. Außer Standgeräuschvorgaben kann man eigentlich nichts zuverlässig zu Hause vorbereiten. Serienauspuff geht aber meistens durch. Ob es dann auf der Strecke passt, hängt von den Auflagen ab.
 
Bremsflüssigkeit mindestens einmal im Jahr, besser zweimal wechseln gegen ganz frische.
Wenn du noch nie auf der Rennstrecke warst, dann wirst dort feststellen, dass es dort ganz viel helfend und unterstützende Hände gibt. In der Box kannst du eigentlich jedem deine Fragen stellen und du bekommst ordentliche Antworten. Vor Ort kann man sich auch dein Reifenbild anschauen und daraus evtl. das Feintuning am Fahrwerk ableiten, und auch die Reifendrücke anpassen. So hier im Forum kann man lediglich pauschale Hilfestellungen geben.
Gerade bei den von dir genannten Veranstaltern sind viel Leute, die dir gerne helfen.
 
Danke schonmal für eure Antworten.
@businesskasper Reifendrücke hatte ich vorne/hinten vertauscht, habe ich gerade oben korrigiert. Genau deswegen hatte ich mir das aufgeschrieben, passiert mir schnell mal ^^ Allerdings gehen die Drücke warm eher an die Obergrenze des von dir genannten. "Muss man im Zweifel mal rumspielen mit. Wenn das Reifenbild ok ist, dann geht es da nur ums Gefühl." - Da ich bzgl. Gefühl wenig Erfahrung habe, wie es sein soll, habe ich mich bisher aufs Reifenbild fokussiert, mal von dem genannten Rutscher abgesehen, da habe ich vor dem nächsten Turn hinten ein bisschen mehr drauf gemacht, damit der Reifen nicht zu warm wird.
Du meintest "Der Rutscher in GD muss nicht am Reifen liegen, da gibt es noch zig andere Gründe, warum das passieren kann." - könntest du das eventuell noch ausführen? Woran kann das liegen, wie kann ich herausfinden, woran das lag (eventuell auch beim nächsten Mal)?


@Ralph hilfsbereite Menschen gibt es in der Tat immer, nur leider wenige, die zu meinem Material Bescheid wissen. Deswegen habe ich hier mal meine gesammelten Fragen spezifisch zur RS660 gestellt. Allgemeine Themen wie Reifenbild, Linienwahl, Körperhaltung etc., da bin ich natürlich viel am Reden und hab bisher auch 80% meiner Trackdays zumindest teilweise instruktorengeführt gemacht.
Du meintest "Vor Ort kann man sich auch dein Reifenbild anschauen und daraus evtl. das Feintuning am Fahrwerk ableiten, und auch die Reifendrücke anpassen." - gibt es da eventuell einen Guide, Video etc., wie ich von dem Einen aufs Andere schließen kann? Reifenbild->Reifendruck ist mir klar, im Sinne von Verfärbungen, Schuppenbildung, Abrieb. Aber Schlüsse aufs Fahrwerk sind mir neu.

Viele Grüße
lazytik
 
Allerdings gehen die Drücke warm eher an die Obergrenze des von dir genannten. "Muss man im Zweifel mal rumspielen mit. Wenn das Reifenbild ok ist, dann geht es da nur ums Gefühl."
Das sind nur grobe allgemeine Richtwerte, die ich da hin geschrieben habe. Die Reifenhersteller können da in der Regel genauere Empfehlungen geben. Wie erwähnt, für den S22 weiß ich es nicht genau. Gefühl ist halt so eine Wohlfühlsache - Fährt sie dahin, wo du hin willst, ist sie stabil genug beim Bremsen und Beschleunigen, hast du Vertrauen ins Fahrzeug? Wenn ja, ist das fertig.

Du meintest "Der Rutscher in GD muss nicht am Reifen liegen, da gibt es noch zig andere Gründe, warum das passieren kann." - könntest du das eventuell noch ausführen? Woran kann das liegen, wie kann ich herausfinden, woran das lag (eventuell auch beim nächsten Mal)?
  • Zu lange zu schräg, beliebter Anfängerfehler.
  • Zu hart am Gas.
  • Verunreinigung oder Feuchtigkeit auf der Strecke.
  • Reifen verschlissen
Wenn du allerdings der Meinung bist, es muss am Reifen liegen, dann sind wir wieder beim Thema Vertrauen. Für den Kopf kann es gut sein, dann einfach was anderes drauf zu machen und da spricht auch gar nichts dagegen. Es gibt auch unkomplizierte Slicks, bspw. Conti TrackAttack, Metzeler TD oder Hypersportpellen a la Pirelli Supercorsa SP, Bridgestone R11. Mit allen kann man, wenn man es kann, locker unter 2min in GD A+B+C fahren, das geht aber mit dem S22 sicher auch. Worauf ich hinaus will, der Reifen ist nicht der limitierende Faktor bei dir.
 
Mit einer 1:34 auf AB habe ich damals vor 7 Jahren auf meinem ersten Event in GD auch angefangen. Gefahren bin ich da noch mit Metzeler M7RR Straßenpellen. Dort, wo du bisher gefahren bist, braucht es keine Motorleistung. Am Reifen liegt es auch nicht, du bist noch frisch dabei und musst einfach fahren, fahren, fahren. Du darfst keine Wunder erwarten, der Rest kommt irgendwann von alleine - oder auch nie, je nachdem wie intensiv du dabei bleibst.
und fahre im Vergleich zu den anderen in meiner Geschwindigkeitsklasse langsam auf den Geraden und schnell in den Kurven.
Wenn es dir auf Zeiten ankommt, die machst du vor Allem am Kurvenein- und Ausgang und auf den Geraden. In Schräglage kannst du kein Vollgas geben, deshalb musst du dir auf einer Runde so viele Geraden, wie möglich "einbauen". Bei einer 1000er noch wichtiger.
Aktuelle Sportreifen können schon einiges, brechen aber spätestens dann ein, wenn es ihnen zu heiß wird.
Ich bin damals dann über den Metzeler K3 zu den Profislicks übergegangen. Den Zwischenschritt hätte ich mir aber auch sparen können. Trackdayslicks sind nicht wirklich teurer und bieten deutlich mehr Vertrauen und bis man die ausgereizt hat, dauert es sehr lange, wenn überhaupt.
Wenn du häufiger mal mit MotoMonster fährst, schnapp dir da einen Instruktor, die sind lange genug die 660 auf Straßenpellen gefahren.

Der eine oder andere "Rutscher" am Hinterrad passiert immer mal wieder. Auch eine Traktionskontrolle hat ihre Grenzen und ein leichter Schlupf am Hinterrad beim Gas anlegen aus der Kurve ist normal - auch mit Slicks. Die Kunst ist, das irgendwann für sich so weit zu perfektionieren, dass am Kurvenausgang alles passt. Es gibt viele, die reißen digital auf und die Elektronik macht den Rest, das funktioniert aber nicht auf jedem Bike, mit jedem Reifen und für jeden gleichermaßen. Ich bin da zumindest aus engen Kurven heraus auch eher etwas oldschool und progressiv am Gas. Bisher bin ich deshalb von echten Highsidern auch verschont geblieben und das soll bitte auch so bleiben. Da macht man aber die Meter...
 
Danke nochmal!
Ich denke nicht, dass mich der Reifen zurückhält (oder sonst was an der Maschine) - gerade in der Ausnahmesituation mit gut 30° und mehr wurde mir aber schon etwas mulmig. Das ist sicherlich nicht der Regelfall, ich wollte mich deswegen aber einfach mal schlau machen und eure Meinung hören.
Ich werde jetzt erstmal guten Gewissens mit den Reifen über Winter nach Almeria fahren und wenn die Reifen irgendwann schlapp machen, am besten noch vor dem nächsten Sommer, andere Reifen mit etwas mehr Luft bei hohen Temperaturen, ggf. auch auf Kosten der Nassfahr-Tauglichkeit, aufziehen.

Am Kurvenausgang bin ich immer seeehr vorsichtig, da verliere ich viel Beschleunigung und bin deswegen auch auf den Geraden langsamer als die meisten.
Man muss meine Aussagen auch immer im Kontext meiner Erfahrung sehen, wenn ich schnell in den Kurven sage, ist das halt auch im Vergleich zu vielen, die ihre 1000er am Kurveneingang parken und dann hinter der Kurve schnell am Gas sind - absolut gesehen ist da natürlich noch vieeel Luft auch in den Kurven.
Da es aber um nichts geht außer Spaß, taste ich mich da lieber langsam ran, als zu sehr zu pushen.

@Zillo: Dass die Motomonster-Instruktoren die 660 mit Straßenreifen gefahren sind, war mir tatsächlich bewusst, weil ich meine von denen abgekauft habe, als sie Anfang des Jahres auf die Triumph umgestiegen sind - und die S22 waren schon drauf, mit ner Menge Restprofil :)

Viele Grüße
lazytik
 
Man muss meine Aussagen auch immer im Kontext meiner Erfahrung sehen, wenn ich schnell in den Kurven sage, ist das halt auch im Vergleich zu vielen, die ihre 1000er am Kurveneingang parken und dann hinter der Kurve schnell am Gas sind - absolut gesehen ist da natürlich noch vieeel Luft auch in den Kurven.
Manchmal müssen die so fahren. Die machen den Meter am Gas. Mit tiefer und langer Schräglage können die gar nichts anfangen, weil sie dann nur noch die Leistung einer 600er nutzen können und folglich auch nicht mehr schneller sind.

Die MoMo-Instruktoren find ich sehr empfehlenswert. Die helfen hervorragend, vor allem, wenn es darum geht, sich nicht zu maulen.
 
Würde ich aus der Kiste gar nichtmal so behaupten, dass da 'n 600er Reihen-4er so viel besser geht. Aus der Kurve raus reicht es meistens nicht um 'ne 660er einzutüten. Klar, auf der Geraden irgendwann mal, aber mal eben so vorbeifahren ist nicht.

Richtig ist, allerdings, dass das Geld für's Motortuning nicht wirklich was bringt. Man könnte höchstens noch wegen gesunderem Rundlauf überlegen, dass man den Kat entsorgt und entsprechend fetter anmischt. Auf die Rundenzeiten dürfte das aber kaum Auswirkungen haben.
 
Wie gesagt sind Umbauten am Bike reserviert für den Fall und die Zeit, wenn ich gut genug bin, um das überhaupt zu nutzen, und da bin ich definitiv noch ein gutes Stück weg. Da ich aber neugierig bin, und man ja mal träumen darf, dachte ich, ich frage gleich mit. Das wird dann auf jeden Fall auch gegen den Tausch gegen eine stärkere Maschine à la Street Triple oder R9 abgewogen.

@Ralph den Blog hab ich tatsächlich schon durchstöbert, da wird aber viel über das Was gesprochen, wenig über das Warum und Kosten/Nutzen. Beim Renneinsatz, gerade mit dem Engagement der WSC-Neuss, wird natürlich viel umgebaut und jedes Bisschen hilft. Als irgendwann mal schnellerer Trackfahrer ist es aber sicherlich gut zu wissen, was und wie viel die einzelnen Maßnahmen bringen, bevor man das Geld investiert, und wie kompliziert das ist und ob das Auswirkungen auf Wartung etc. hat. Und die Infos werden da leider nicht mitgeliefert, weil natürlich in deren Kontext auch weniger relevant.

Viele Grüße
lazytik
 
Als irgendwann mal schnellerer Trackfahrer ist es aber sicherlich gut zu wissen, was und wie viel die einzelnen Maßnahmen bringen, bevor man das Geld investiert,
Wichtigster Schritt war bei mir die Anpassung des Fahrwerks auf mein Gewicht und Fahrstil. Ein besseres Federbein, als das Standard-Öhlins könnte noch mal was bringen (z.B. ein TTX). Mit dem Federbein bin ich noch nicht ganz zufrieden was die Dämpfung angeht.
Motortuning bei der 660 halte ich auch für relativ unbedeutend, zumindest was den Kosten- Nutzenfaktor angeht. Gescheite Abstimmung kann aber durchaus Sinn machen.
Ich habe für die letzte Saison noch Einiges in "Tuning" investiert. ECU, Abgasanlage, Kurzhubgas und Airbox. Das ging für mich am Ende nicht gleich zu 100% auf. Aufgrund der Mehrleistung und dem aggressiveren Ansprechverhalten musste ich mich echt umstellen und habe die ganze Saison gebraucht, um annähernd auf die Zeiten aus dem Vorjahr zu kommen. Kann aber auch etwas durch einen heftigen Sturz direkt am Anfang der Saison beeinflusst gewesen sein.
Lege deinen Fokus lieber erst einmal auf Fahrwerk, Reifen und viel Fahren/Training.
 
Zu den Reifen wurde genug gesagt. Meine erste Trackday-Saison bin ich auch auf einem Satz S22 durchgefahren auf einer ZX6R. Drücke bei 60°C im Wärmer hatte ich vorn 2,3 bar, hinten 2,1 bar. Hat wunderbar geklappt und der Reifen hielt ewig. Und man kann damit schon relativ zügig unterwegs sein.

Bzgl. Modifikationen würde ich vor dem Thema Fahrwerk erstmal die Ergonomie anpassen. Die RS hat ab Werk viel zu hohe Stummel und kaum Schräglagenfreiheit durch die tiefen Rasten. Erst wenn diese Basis stimmt und du ordentlich auf dem Motorrad sitzen kannst, hast du auch entsprechend Druck auf dem Vorderrad. Die Serienhaltung ist zwar bequem, aber für flotteren Streckeneinsatz einfach nicht geeignet. Stellst du nun dein Fahrwerk ein und stellst danach auf höheren Sitz + Rasten + andere (tiefere) Stummel um, kannst du beim Fahrwerk gleich wieder von vorn anfangen.

Danach dann absolut richtig, einmal das Fahrwerk ordentlich einstellen lassen, so gut es geht. Dann fahren, fahren, fahren. Für mich waren die härtesten Limitierungen damals relativ früh das Federbein (ich bin allerdings nochmal paar kg schwerer als du) und das ABS. Symptomatik war einfach Unruhe am Kurvenausgang beim harten Beschleunigen und auf der Bremse eben ein paar Meter verzögerter Initialbiss, weil das ABS erstmal kurz Bremsleistung weggeregelt hat.
 
Beim Umbau auf Stummel ist es hinsichtlich Verkleidung auch mit Rennverkleidung manchmal kritisch! Insbesondere wenn die originale Bremspumpe mit originalen Leitungen genutzt wird, da hier der Anschluss weit nach unten reicht und starr ist!

Ich hab nicht im Kopf, ob MotoMonster an den schwarz-gelben Bikes hier was umgebaut hat, ggf. also auch neue Bremsleitungen wenn dann mit einplanen!

Persönlich fahre ich einen Satz ABM Multiclip, den ich in Sachen Höhe etc. eingestellt habe, wie etwa die Bonamici Stummel daherkommen. Passt mit originaler Pumpe und Verkleidung - sowie Lenkanschlag!
 
Ergonomie ist natürlich ein gutes Stichwort. Fußrasten hatte ich mir schonmal angeschaut, allerdings sind meine schleifenden Zehenspitzen aktuell ein guter Indikator für mich, wenn ich mal wieder nicht sauber auf dem Bike sitze. 😅 Gefühlt ist da in der Sitzhaltung aber auf jeden Fall noch Platz, die Rasten etwas höher zu legen. Bin mit meinen Beinen auch etwas vom Tank weg und stehe dann außen auf den Zehenspitzen, um einen guten Knieschluss zu bekommen.

Stummel ist so eine Sache - vor dem Kauf der RS660 saß ich auch auf einer 2004er CBR600 und hab mich super unwohl gefühlt. Eventuell sind da aber verstellbare Clipons hilfreich, dass ich nicht gleich von 0 auf 100 gehe. Habe mal in so einem Bike-Ergonomie-Simulator nachgeschaut und da ist noch einiges an Luft zwischen einer RS660 und einer CBR-RR.

Die Bremsleitungen, -hebel und -Pumpen sind alle Stock.
Rein aus Neugierde: Sind Clipons tendenziell Bike-spezifisch, oder kann man die auch zwischen Bikes "mitnehmen"?

Viele Grüße
lazytik
 
Die Lenker sind abhängig vom Gabeldurchmesser! Die RS 660 hat 51mm, wie etwa die RSV und andere Aprilia Modelle!
 
Macht natürlich Sinn, danke. Die Stummel der RS660 sind ja aber nicht nur um die Gabel, sondern eins mit der oberen Gabelbrücke - lässt sich da einfach was ändern, oder bedeutet das einen (wahrscheinlich recht teuren) Tausch der Gabelbrücke? Beim WSC Neuss wurde ja gleich beides getauscht, leider ohne Erklärung, ob das so nötig ist.

Gibt es eventuell Threads oder Artikel zu dem Thema (gerne auch zu Fußrasten), die ihr empfehlen könnt?
Danke und viele Grüße
lazytik
 
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In dem Bild zu erkennen ist die Brücke von Spider Racing, also das gute Stück aus der Trofeo. Die originale Brücke mit den Aufnahmen für die Lenker wird sicherlich mit der Bremsarmatur kollidieren, zumindest mit dem Ausgleichsbehälter. Die günstige Lösung wäre sicherlich, die Aufnahmen für die Lenker an der originalen Brücke mit der CNC-Maschine abzudrehen.

Bei Interesse kann ich einmal mit meinem Arbeitskollegen sprechen, der die Möglichkeit dazu hat. Zum einen was er hinsichtlich Festigkeit der Brücke nach Bearbeitung sagt, zum anderen, ob möglich und was dies etwa kosten täte.

Fußrastenanlage habe ich mich für die Gilles entschieden, jedoch bisher nicht verbaut. Qualitativ sehr gut, optisch hat sie mich am meisten angesprochen, besonders da die Farbe der Motordeckel mit aufgegriffen wurde. War mit 590.- Euro auch die günstige vom namenhaften Hersteller, günstiger geht sicherlich aus Fernost.
 
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