Öhlins - erste Ausfahrt mit dem Schwedengold

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Motorrad
RS 660
Modelljahr
2021
Hallo zusammen!

Habe die Tage das Federbein montiert, nachdem ich über 8 Wochen auf das Paket gewartet habe :cautious:. Der Verbau war an sich kein großer Akt dank direkter Anlenkung. Habe das Heck mit einem Flaschenzug etwas angehoben. Durch die Soziusfußrasten (die habe ich danach demontiert: - 840 g ;)) habe ich hierzu einen Spanngurt durch gefädelt. Vorsicht, man kann das edle Teil theoretisch auch auf den Kopf gestellt einbauen. Etwas enttäuschend für ein 1000 € Teil ist ein relativ großes Spiel in den Aufnahmen, welches ich jeweils durch eine Unterlegscheibe reduziert habe. Die obere habe ich zur Montage zur Bannung der Schwerkraft mit etwas Klebeband am Federbeinauge befestigt.
Schon der optische Eindruck des guten Stücks überzeugt. Der Ausgleichsbehälter und die Gabel erstrahlen im gleichen Gold, als wäre sie füreinander geschaffen.
Komme nun gerade von der ersten Probefahrt zurück. Habe hierzu eine winklige Landstraße mit schlechten Belag und einigen Bodenwellen auserkoren. Eher so was für eine Supermoto. Auf diesem Stück hat sich die RS mit dem Originaldämpfer regelrecht aufgeschaukelt. Also eher Vorsicht und Gas zu. Gerade wenn mehrere Bodenwellen hintereinander auftreten, pumpte sich die Kiste regelrecht auf. Insgesamt trifft beim Originalfederbein schlechtes Ansprechverhalten auf zu wenig Dämpfung. Denke, dass es vor allem an Druckstufe mangelt. Das volle Ausnutzen der schlecht zugänglichen Zugstufe ändert am grundsätzlichen Verhalten auch nichts. An dem Teil wurde hier in der Aprilia Mittelklasse einfach gespart. So nun zum Fahreindruck mit dem Öhlins. Ich bin die Strecke mehrfach hin und her gefahren und habe dabei versuchsweise sowohl Druck, als auch Zugstufe mal komplett zu- und aufgedreht. Selbst an den eher unsinnigen Endanschlägen verhält sich die Fuhre deutlich stabiler. Das Ansprechverhalten ist zudem spürbar besser, auf Anhieb steigt das Vertrauen in das Schätzchen. Einfach schön satt gedämpft. Macht wirklich Laune und die Kleine kann ihr Potential voll entfalten. Schad, dass gerade keine SM vorbei kam :LOL:. Habe schon einige Motorräder mit Nachrüstfederbeinen (allerdings noch nie mit Öhlins) bestückt - es lohnt sich einfach immer. Eine kleine negative Eigenschaft bleibt, wie unlängst auch in MOTORRAD beim DT Zwischenbericht der Tuono 660 beschrieben. Der erste Schlag beim Überfahren einer Kante oder eines Schlaglochs wird nicht viel besser weggedämpft. Das liegt wahrscheinlich konzeptbedingt auch an der direkten Anlenkung ohne Progression.
Insgesamt ein absolut lohnender Invest. Bereift ist die RS übrigens mit dem Rosso 4 Corsa. Hatte vorher befürchtet, dass das Luxus Federbein nun mit der Originalgabel nicht mehr harmoniert, das scheint aber nicht so zu sein. Denke trotzdem über ein Cartridge nach, da die Gabel beim Einfedern die ersten zwei Zentimeter gefühlt ohne Dämpfung eintaucht. Bei meinem ehemaligen Duke 4 "Schaukelpferd" hatte ich ein ähnliches Verhalten und dies mit einem Cartridge von HH Racetec erfolgreich kuriert (hinten gab es ein Wilbers FB). Wer hat denn Erfahrungen mit einem Cartridge bei der RS? Da gibt es ja noch dazu WhatsApp Bild 2023-06-26 um 20.32.43.jpgWhatsApp Bild 2023-06-26 um 20.40.44.jpgWhatsApp Bild 2023-06-30 um 11.33.41.jpgdiverse Anbieter.

Gruß HeLö
 
Danke für den tollen Bericht. Eine weitere Bestätigung für die nächste Umbaumaßnahme an meiner RS.
 
Ich fahre Adriani Cartridge und Öhlins Dämpfer allerdings in der 660 Tuono Factory.
Der Dämpfer hatte eine Abe für Adriani gibt es keine.
 
Schöner Bericht. Ins Fahrwerk investieren lohnt sich fast immer und bringt i.d.R. viel mehr als Motortuning!
Für diejenigen, die nicht unbedingt das Geld in Schwedengold investieren möchten oder können, sei die Fahrwerksüberarbeitung bei HH Racetech empfohlen (hast ja auch schon gute Erfahrung damit gemacht!) Der gute Hubert macht für jeden Anspruch sehr gute Arbeit und holt das Beste aus dem vorhandenen Material heraus. Das Ganze recht schnell und für jeden Geldbeutel - je nach Bedarf.
Wenn Du jetzt noch wie geplant die Gabel anpasst, dann sollte dein grinsen nur noch durch deine Ohren limitiert sein.....😬😉 Weiterhin viel Spass mit der RS
 
Aus gegebenem Anlass musste ich das Öhlins ja einmal aus und andersrum wieder einbauen. Wo soll da Spiel sein?
 
Fahrwerk ist, gemeinsam mit Reifen und Bremsen, die beste Investitionen! Aber auch beim Öhlins geht noch etwas Feintuning!

Wenn man also für fast 1000.- Euro ein Federbein kauft, dann lässt man das also auch erstmal auseinander rupfen, wenn man einen an der Waffel hat…

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Ich fahre Adriani Cartridge und Öhlins Dämpfer allerdings in der 660 Tuono Factory.
Der Dämpfer hatte eine Abe für Adriani gibt es keine.
Hallo!
Die ABE ist zwar auf der Homepage erwähnt, habe allerdings keinen Zettel im Karton gefunden :confused:. Hast du da ein Dokument?
 
Schöner Bericht. Ins Fahrwerk investieren lohnt sich fast immer und bringt i.d.R. viel mehr als Motortuning!
Für diejenigen, die nicht unbedingt das Geld in Schwedengold investieren möchten oder können, sei die Fahrwerksüberarbeitung bei HH Racetech empfohlen (hast ja auch schon gute Erfahrung damit gemacht!) Der gute Hubert macht für jeden Anspruch sehr gute Arbeit und holt das Beste aus dem vorhandenen Material heraus. Das Ganze recht schnell und für jeden Geldbeutel - je nach Bedarf.
Wenn Du jetzt noch wie geplant die Gabel anpasst, dann sollte dein grinsen nur noch durch deine Ohren limitiert sein.....😬😉 Weiterhin viel Spass mit der RS
Werde wegen der Gabel dort mal anfragen - Winterprojekt. Auf der Homepage habe ich allerdings kein Angebot für die RS gesehen.
 
Fahrwerk ist, gemeinsam mit Reifen und Bremsen, die beste Investitionen! Aber auch beim Öhlins geht noch etwas Feintuning!

Wenn man also für fast 1000.- Euro ein Federbein kauft, dann lässt man das also auch erstmal auseinander rupfen, wenn man einen an der Waffel hat…

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Um was zu tun?
 
Werde wegen der Gabel dort mal anfragen - Winterprojekt. Auf der Homepage habe ich allerdings kein Angebot für die RS gesehen.
Da kannst du auch anrufen. Die sind sehr nett und die bauen dir die Gabel auch nach deinen Wünschen um. Ich habe neben den besseren Innenleben auch noch die Tauchrohre DLC beschichten und die Standrohre schwarz eloxiern lassen. Neben dem erheblich besseren Ansprechverhalten sieht es auch noch richtig sexy aus….😬

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Falls einer Interesse hat, verkaufe mein erst dieses Jahr gekaufte (wegen ABE) Öhlins Federbein mit hydraulischer Federvorspannung für 950 Euro. Dieses war für ca. 1500 km in meiner RS eingebaut, bevor sich so ein Trottel entschlossen hat, einfach mal aus einer Ausfahrt raus zu fahren. Resultat, Motorrad Schrott und ein paar Knochen und Gelenke müssen mit Fremdkörper heilen. Diese Saison war im Mai beendet. 🤮
Zum Glück konnte ich eine Woche vor dem Unfall noch für zwei Tage auf dem Sachsenring fahren. Das Federbein funktioniert einfach besser als das originale. Besonders gemerkt habe ich es bergauf aus dem Omega. Letztes Jahr hat die TC immer noch wie verückt geregelt, dieses Jahr musste sie so gut wie nie eingreifen.
Für mich eine positive Erfahrung war auch die hydraulische Federvorspannung. Mit ein paar Umdrehung kann man einfach das Heck anheben oder absenken und ganz schnell die passende Einstellung probieren.
Bitte Anfragen nur per PN.
 

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Hatte vorher befürchtet, dass das Luxus Federbein nun mit der Originalgabel nicht mehr harmoniert, das scheint aber nicht so zu sein.
Da muss ich dir widersprechen, die originale Gabel ist eine Katastrophe. Vielleicht entwickelt für einen kleinen, unterernährten Italiener, aber bei mir ging die mit gemessenen 89 kg, bei starken Bremsen immer auf Block und das ABS hat wie verückt geregelt. Das Resultat, ewige langer Bremsweg und immer ein ungutes Gefühl für das Bike.
Abhilfe hat eine Modifikation der Gabel gebracht, ein völlig anders Motorrad. Und das war das erste, was ich geändert habe.
 
Da muss ich dir widersprechen, die originale Gabel ist eine Katastrophe. Vielleicht entwickelt für einen kleinen, unterernährten Italiener, aber bei mir ging die mit gemessenen 89 kg, bei starken Bremsen immer auf Block und das ABS hat wie verückt geregelt. Das Resultat, ewige langer Bremsweg und immer ein ungutes Gefühl für das Bike.
Abhilfe hat eine Modifikation der Gabel gebracht, ein völlig anders Motorrad. Und das war das erste, was ich geändert habe.



Das die RS-Gabel beim echten Vollanker auf Block geht, diese Erfahrung habe auch schon machen müssen.

Auch die Druckstufe ist etwas soft.

Du hast Recht, die Gabel ist der deutlichste Schwachpunkt des RS-Fahrwerk.
"Eine Katastrophe " würde ich es aber nicht nennen, da bin ich bei anderen Mopeds aus diesem Segment, deutlich Schlimmeres gewohnt.


Man MUSS sie nicht gleich zum Fahrwerks-Guru bringen.....
.....+20ml mehr Gabelöl in jedem Holm (5 oder 7,5er).
.....Federvorspannung MINDESTENS 8 Umdrehungen (bei ca. 80kg) ZU von ganz offen / reduziert.
.....Zugstufe ca. 9Klicks offen
--> dann geht es schon deutlich besser.
Die Federrate ist für bis 90kg und LS ganz OK.


Für agressiv-sportliche Gangart auf LS und/oder Rennstrecke, ist ein Federkit LINEAR von Wilbers anzuraten, mit 7,5er Motorex-Gabelöl und einer Luftkammer von 115mm.
Zugstufe dann ca. Bei 12 Klicks offen.

Wenn das nicht reicht, kann man immer noch die Gabel beim Fahrwerks-Guru abgeben.
 
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Man MUSS sie nicht gleich zum Fahrwerks-Guru bringen.....
.....+20ml mehr Gabelöl in jedem Holm (5 oder 7,5er).
.....Federvorspannung MINDESTENS 8 Umdrehungen (bei ca. 80kg) ZU von ganz offen / reduziert.
.....Zugstufe ca. 9Klicks offen
--> dann geht es schon deutlich besser.

Deine Werte weichen ja erheblich von denen im RS660 Handbuch ab. Im Tuono Handbuch steht gar nix.
Die Standard-Werte lt. RS 660 Handbuch sind Zugstufe 18 (bzw. 10 für die Renne) Klicks, Federvorspannung ganz offen.

Geht das auch ohne Gabelöl nachgefüllt zu haben?
 
Deine Werte weichen ja erheblich von denen im RS660 Handbuch ab. Im Tuono Handbuch steht gar nix.
Die Standard-Werte lt. RS 660 Handbuch sind Zugstufe 18 (bzw. 10 für die Renne) Klicks, Federvorspannung ganz offen.

Geht das auch ohne Gabelöl nachgefüllt zu haben?


Servus.

Die Gabel der RS660 ist in der Dämpfung auf der soften Seite, besonders in der Druckstufe.

Verbaute Federrate ist aber OK für <95kg, auch bei sportlicher Fahrweise.

Um der soften Druckstufe zu "helfen", sollte die Federvorspannung nicht zu gering sein, eher mehr wie zuwenig.
Vorspannung wird in der Regel von GANZ AUF / KOMPLET REDUZIERT, Richtung ZU / MEHR gezählt.

8 Umdrehungen (von ganz auf Richtung zu) Federvorspannung ergaben bei 75kg Fahrer N1 ca: 27mm / N2: 40mm (statisch / dynamischen Durchhang). Das ist fast noch zu viel Durchhang, 9-10 Umdrehungen wären durchaus auch OK, besonders wenn man tief in die Kurve reinbremst.
Ergo..... 60-75kg --> 7-10 Umdrehungen.
> 80kg mind. 2-3 Umdrehungen mehr zu!

10 Klicks Zugstufe OFFEN von ganz ZU gezählt, ist sicher nicht zu straff für die Straße, eher noch auf der soften Seite.

Macht man die Zugstufe weiter auf, geht man "aus der Balance" mit dem originalen FB, dessen Dämpfung spürbar straffer & sportlicher ist.....das Resultat ist ein Eiern und Taumeln in Schräglage bei Unebenheiten.
Um das FB in einem guten Zugstufenbereich setzen zu können, braucht man die Gabelzugstufe <11 Klicks.
Alles für ca. 60-80kg Fahrer. Ist das Fahrergewicht >80kg, sollte die Zugdtufe an der Gabel noch weiter geschlossen werden um die höhere dynamische Lastbewegungen, besser dämpfen zu können.....sprich < 9 Klicks.
Aber dabei beachten..."Zugstufe NUR soviel wie nötig, so wenig wie möglich".

Das "auf Block gehen" der Gabel bei echtem Vollanker und dem daraus resultierenden cholerische agieren des ABS, kann man mit Serien-Gabelsetting NUR abstellen, wenn man in BEIDEN Gabelholmen +20ml mehr Gabelöl gibt. +20ml ist dabei das Mindeste.
Hat man einen Bremsstil wie ein Vorschlaghammer, sind +30ml zu empfehlen.
Sonst nicht!

Was dazu in WHB steht, in irgendwelchen Tests oder Empfehlungen.....interessiert mich nur ansatzweise.
In meiner Welt zählt Wissen über Grundsätzliches.....Einstellung.....Austesten.....Analyse.......Abstimmen....und das Ergebnis zählt.
Stellt man nach Handbuch ein und es fährt immer noch "naja" oder die Gabel geht immer noch auf Blockmass beim Vollanker.....muss man sich mit Sinn&Verstand, etwas anderes einfallen lassen.

Eine "auf Block" gehende Gabel beim Vollanker ist sehr schwer "gefühlt" festzustellen, daß muss man ausmessen (kalkuliertes Blockmass) und mit Gabelindikator (Gabel-Hubindikator) überprüfen. Und natürlich mit "alles was geht Vollanker", aus hohen Geschwindigkeiten, testen.

Geht eine Gabel dabei, so hart auf Block, das man es im Lenker durch einen kleinen harten Schlag spürt oder gar hört.....fehlt es meilenweit!
Das ABS ist dabei deutlich sensibler. Ein Reifen, der beim Vollanker schon mit dem eingeforderten Bremsgrip herausgefordert wird, kann nicht gleichzeitig noch die Dämpferarbeit von der Gabel übernehmen, die gerade auf Block gegangen ist.....das VR, die Gabel fängt an zu "Stempeln".
Bei ABS losen Mopeds, kann man so manchmal regelrechte schwarze Morsezeichen auf die Straße malen.
Mit ABS kommt es garnicht soweit, aber es MUSS schlagartig weit aufmachen um das VR zu stabilisieren und anschließend wieder MAX ZU um der Vollbremsung genüge zu leisten.....der Bremsweg wird so, bestimmt NICHT sehr kurz.
Durch das extreme vorne AUF/ZU dabei, kann das ABS auch die Abhebeerkennung nicht mehr gut ausregeln.
 
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Motoplex
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