40.000km Motorservice

Hinleger

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Motorrad
Aprilia Tuono V4 1100 RR
Modelljahr
2017
Servus zusammen,

ich habe soeben angefangen, die Ventildeckel abzunehmen. Ziel ist neben der Ventilspieleinstellung natürlich auch ein allgemeiner Gesundheitscheck und außerdem habe ich neue Ventilfedern, eine neue Ölpumpe sowie die sonst so üblichen Teile für den Service bereitliegen.

Oh Schreck, beim Öffnen des Luftfilterkastens sprangen mir starke Ablagerungen ins Auge. Also vor allem da wo alles hinschwimmt, wenn das Motorrad auf dem Seitenständer steht.. Zuerst dachte ich an Metallabrieb, aber beim Zerreiben zwischen den Fingern stellte sich das Zeug als eine Mischung von Öl und Ruß heraus. Der Blick hinter die Drosselklappen offenbarte leichte Rußablagerungen auf allen Ventilen, vor allem aber rechts hinten auf einem Ventil sehr stark. Die Endoskopkamera zeigte im fraglichen Zylinder ein unauffälliges Bild bei den Zylinderwänden, aber eine Menge Verkokung auf dem Kolben. Die Kamera ist leider nicht in der Lage, nach oben Richtung Ventile zu schauen. Ich gehe da aber ebenfalls von starken Verkokungen aus.
Mir fehlt aber die Expertise zu sagen, wie das nach der Laufleistung von knapp über 40tkm aussehen sollte. Genauso wie bei den Zündkerzen. Da ist eure Meinung gefragt.

Definitiv aufgefallen ist mir zuletzt, dass der Motor im Stand nicht mehr ganz rund lief. Ich hatte den Verdacht, dass eine Zündkerze schwächelt. Beim Fahren war alles in Ordnung, bis zuletzt. Angefangen hat das erst vor ganz kurzer Zeit, als ich mit viel langsameren Leuten eine dreitägige Tour von ca. 1500km durch die Schweiz gemacht habe. Am zweiten Tag an der Tankstelle klang der Motor im Stand etwas komisch, das gab sich aber sofort wieder beim losfahren. Nach dem Urlaub habe ich nur noch eine kurze Runde von 300km gedreht.

Normalerweise wird der Motor von mir immer maximal hart rangenommen und so gemächlich wurde er noch nie über einen längeren Zeitraum bewegt. Der Ölverbrauch liegt heute wie schon immer bei ~0,5l auf 1000km.
Die Nockenwellen sehen perfekt aus. Keine Riefen, kein Pitting.

Meine eigene Vermutung ist, dass die Ventile verkokt sind und gerade der rechts hinten macht wohl nicht mehr vernünftig zu. Wie würdet ihr vorgehen? Gibt es andere mögliche Ursachen, an die ich nicht gedacht habe?

Eigentlich wollte ich die Ventilköpfe ja nicht abnehmen, aber das ist nun wohl unumgänglich, um sich ein Bild zu machen. Also abnehmen und Ventilköpfe und Ventile ordentlich sauber machen?


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Wie würdet ihr vorgehen
Die frage ist eher wie weit willst du gehen ? ;)
Das Riefenbild von dem Zylinder sieht jetzt nicht schlecht aus , alle mal anschauen ob sie einigermaßen gleich sind .
Kompression geprüft ?
wenn die IO ist dann würd ich den Unterbau so lassen ,klar der halbe Liter Ölverbrauch hast ja schon länger ,und stört dich nicht ;)
Klar die Zündkerzen neu .
Wie gesagt Interessant wäre die Verdichtung ? Zwecks Ventile einschleifen etc ,,,,,,,
Du merkst schon man könnte so vieles :X3:
Gruß Franz
 
Also sooo schlecht sehen die Ventile und der Kolben jetzt nicht aus. Im vergleich zu anderen Bildern die ich von den Aprilia v4‘s gesehen habe, ist dass noch voll OK (Laien Aussage). Vierzigmann biete für sowas „Nussschalen Strahlen den Auslass und einlas Kanäle an (dafür muss natürlich der Krümmer runter = Kosten. Man kann evtl. mal so liqui moly Zeugs versuchen (ventil Reiniger, oder brennrsumreinger) als kraftstoffzusatz.
Alternativ hätte ich mal Vollgas empfohlen, das scheint sie ja zu genüge zu bekommen😂
 
Ich finde das auf den ersten Blick für >40.000 auch nicht dramatisch.
Wenn du die Möglichkeit hast, würde ich vor dem Zerlegen mal eine Komprssionsdruckmessung machen.
Möglich, dass die Ventilsitze fertig sind, auch eventuell durch zu enges Ventilspiel eingeschlagen.
ÖL in der Airbox kommt aus der Motorgehäuseentlüftung, eine zu niedrige Kompression (Kolbenringe/Ventilsitze/Ventilschäfte) könnten mögliche Ursachen sein.
0,5L/1000km Öl finde ich schon relativ viel, aber vielleicht auch nur, weil meine kaum etwas verbraucht.
Das blöde ist, dass du bei der Tuono entweder den Kopf komplett neu nehmen musst, oder einen Spezailbetrieb brauchst, der Ventilsitze und Führungen fertigen und tauschen kann.
Ich würde wohl erst einmal alles nur etwas reinigen (Federn hast du sowieso schon besorgt) und die Ventilschaftdichtungen neu machen.
Wenn du den Kopf runternimmst (falls du für den Federwechsel nicht mit Druckluftadapter arbeitest), kannst du natürlich mal versuchen, die Ventilsitze etwas einzuschleifen und sie dir ansehen.
Was man so liest, sind wohl die Ventilführungen und Sitze der V4s qualitativ nicht gerade die Besten.
Die Kerzen sind auf jeden Fall fertig/abgebrannt und sollten neu. Bei Tuono bis einschl. Euro5 (1077ccm) kannst du auf jeden Fall die günstigere Iridium NGK CR9EIX nehmen.
 
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Servus zusammen,

ich habe soeben angefangen, die Ventildeckel abzunehmen. Ziel ist neben der Ventilspieleinstellung natürlich auch ein allgemeiner Gesundheitscheck und außerdem habe ich neue Ventilfedern, eine neue Ölpumpe sowie die sonst so üblichen Teile für den Service bereitliegen.

Oh Schreck, beim Öffnen des Luftfilterkastens sprangen mir starke Ablagerungen ins Auge. Also vor allem da wo alles hinschwimmt, wenn das Motorrad auf dem Seitenständer steht.. Zuerst dachte ich an Metallabrieb, aber beim Zerreiben zwischen den Fingern stellte sich das Zeug als eine Mischung von Öl und Ruß heraus. Der Blick hinter die Drosselklappen offenbarte leichte Rußablagerungen auf allen Ventilen, vor allem aber rechts hinten auf einem Ventil sehr stark. Die Endoskopkamera zeigte im fraglichen Zylinder ein unauffälliges Bild bei den Zylinderwänden, aber eine Menge Verkokung auf dem Kolben. Die Kamera ist leider nicht in der Lage, nach oben Richtung Ventile zu schauen. Ich gehe da aber ebenfalls von starken Verkokungen aus.
Mir fehlt aber die Expertise zu sagen, wie das nach der Laufleistung von knapp über 40tkm aussehen sollte. Genauso wie bei den Zündkerzen. Da ist eure Meinung gefragt.

Definitiv aufgefallen ist mir zuletzt, dass der Motor im Stand nicht mehr ganz rund lief. Ich hatte den Verdacht, dass eine Zündkerze schwächelt. Beim Fahren war alles in Ordnung, bis zuletzt. Angefangen hat das erst vor ganz kurzer Zeit, als ich mit viel langsameren Leuten eine dreitägige Tour von ca. 1500km durch die Schweiz gemacht habe. Am zweiten Tag an der Tankstelle klang der Motor im Stand etwas komisch, das gab sich aber sofort wieder beim losfahren. Nach dem Urlaub habe ich nur noch eine kurze Runde von 300km gedreht.

Normalerweise wird der Motor von mir immer maximal hart rangenommen und so gemächlich wurde er noch nie über einen längeren Zeitraum bewegt. Der Ölverbrauch liegt heute wie schon immer bei ~0,5l auf 1000km.
Die Nockenwellen sehen perfekt aus. Keine Riefen, kein Pitting.

Meine eigene Vermutung ist, dass die Ventile verkokt sind und gerade der rechts hinten macht wohl nicht mehr vernünftig zu. Wie würdet ihr vorgehen? Gibt es andere mögliche Ursachen, an die ich nicht gedacht habe?

Eigentlich wollte ich die Ventilköpfe ja nicht abnehmen, aber das ist nun wohl unumgänglich, um sich ein Bild zu machen. Also abnehmen und Ventilköpfe und Ventile ordentlich sauber machen?


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Da werden die Ventilführungen eine Revision benötigen.
 
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