Eine Frage der Wärme

LittleThor

ist neu hier...
Hi zusammen,

dumme Frage, aber reicht zum Warmfahren eines Reifens stumpfes Geradeausfahren (= Autobahn)?

Überlege gerade welche Pneus ich für die kommende Saison auf meinen Werks-Donner aufziehen soll. Eigentlich war der Rosso Corsa 2 fest eingeplant, aber je mehr Berichte ich mir Rund um das Thema Reifen reinziehe, desto mehr schwankt die Entscheidung. Das Temperaturfenster, in dem die Reifen funktionieren, scheint bei den komplexen Material-Mischungen heutzutage immer wichtiger (und kleiner!?) zu werden.

Meine Standard-Abendrunde sieht so aus: 40 km Autobahn bis in den Harz, dann 100 km rauf und runter auf der Asphalt-Achterbahn, Tanken und wieder über die AB zurück.
Was ist dafür wohl der beste Reifen?

Auf der Rennstrecke war ich noch nie und werde ich wohl auch in Zukunft nicht so oft sein, ist also irrelevant. Bin zudem ein reiner Schönwetterfahrer (allein schon weil die Bella nicht dreckig werden darf!). Nässegrip ist mir daher weniger wichtig, notfalls tuckere ich mit 60 km/h nach Hause.

Was mir eher zu denken gibt ist der Temperaturunterschied bei >500m Höhe ü.N.N. und auch der Schatten durch die Wälder lässt den Asphalt in so mancher Kurve selbst im Sommer noch kühl bleiben. Ist das zu vernachlässigen wenn ich dann schon 40 km AB geschruppt habe, bleibt der RC2 dann auf Betriebstemperatur?
 
Hallo LittleThor.

Zu Deiner Frage: Stumpfes Geradeausfahren erwärmt den Reifen erst mal nicht, sondern das Bremsen (vor allem für den Vorderreifen) und Beschleunigen (Hinterreifen).
Für die von Dir geschilderte Anwendung wäre vielleicht sogar ein Tourensportreifen völlig ausreichend. Alternativ ein moderner Sportreifen.


Viele Grüße,

Georg
 
Hi,

Nimm den Corsa 2 und sei glücklich ;). Über was du dir da Gedanken machst mit 500m Höhe und Aufwärmphase...
Ja, der Reifen braucht bisschen, bis er da ist, aber das ist weitaus unkritischer als beim Supercorsa. Aber im Regelfall fahre ich die erstem 10km immer schräger bis ichs dann wirklich zünde und da geht er schnell auf Betriebstemperatur und bleibt da auch wie gewohnt. Hier in den Bergen für mich der beste Reifen - kühlere Gebiete sind auch kein großes Thema. Wenns allgemein kälter wird, musst natürlich etwas Schräglage rausnehmen, aber da nehmen sich die meisten Reifen nicht viel.

Auf der AB darfst dann aber mit dem Corsa 2 nicht Vollgas fahren, sonst hast ganz schnell ne platte Mitte. Wie Georgslicht sagt, wäre evtl. ein Tourensportler zu empfehlen, je nachdem, wie sportlich du unterwegs bist, wenn du die 100km angast.

Greets
 
ich würd mal den Angel GT in die runde werfen ... Haltbarer in der Mitte und wenn du nicht auf der letzten Rille unterwegs bist vollkommen ausreichend ... aber das ist wie so oft subjektiv... was schnell und was langsam ist... :-)
 
Dann werfe ich den Road5 in die Runde, hat Grip kurz nach der Garage und man kann es auch gut angehen lassen.
 
Ganz ehrlich... ohne zu wissen *wie* der TE fährt, ist jede Produktempfehlung sinnlos.
Geht man jedoch davon aus, dass er seinen Führerschein behalten will und weiterhin in Betracht zieht, dass der Reifen zu min. 50% für geradeaus bzw. Autobahn genutzt werden soll,
kommt man nicht umhin, zunächst an einen Tourensportreifen zu denken.
Die Frage welchen, ist natürlich in erster Linie eine Frage des Geschmacks. Aber richtig schlechte Reifen gibt es eh nicht mehr.
Wenn man einfach den nimmt, der einem optisch am besten gefällt, macht man nicht allzu viel verkehrt.

Und wenn man dann feststellt, dass der Reifen mit dem eigenen Fahrstil überfordert ist, dann kann man entweder seinen Fahrstil ändern, oder was wahrscheinlicher ist, einfach einen sportlicheren Pneu wählen.
Zum Glück sind die Intervalle zwischen den Reifenwechseln nicht allzu lange.
 
Wenn der Reifen rund und schwarz ist ,hast du eigentlich alles was du brauchst um Spaß zu haben.

...da würde ich speziell in deinem Fall lieber ein Auge auf das richtige Öl haben. ;-)
 
@tecjonny Das mit Vollgas auf der AB ist richtig: Der Lerneffekt ist bei mir bereits eingetreten, nachdem ich auf die Art einen Satz plattgefahren hatte, spule ich die Strecke jetzt nur noch mit 120/130 ab, auch wenn's schwer fällt. Ein Glück hilft der Tempomat einem da die Disziplin zu wahren ☝

Dennoch habe ich aufgrund des hohen AB-Anteils (40%+) von meinem Standardkurs durchaus auch schon über Tourensportreifen nachgedacht. Allerdings spricht die Erfahrung von letztem Sommer dagegen: Bin letzten August von S1000R mit M7RR auf die Tuono mit Supercorsa SP umgestiegen und war überwältigt vom Grip, den ich da im Vergleich mehr gespührt habe. Totales Vertrauen in das Mopped, wie ich es vorher noch nicht erlebt habe. Und was für eine geile Pelle! Natürlich rein subjektiv (ist mir klar), objektiv kann man es wohl nur am Verschleißgrad der Knieschleifer messen.

Insofern könnte man ja zurecht argumentieren: Dann Kauf doch genau denselben Reifen nochmal und gut ist. ABER: 1. War es ein Rekordsommer, der dem Supercorsa wohl sowas von in die Karten gespielt hat, das er wahrscheinlich schon aus der Garageneinfahrt raus im Temperaturfenster war. Und 2. weiß ich nicht wieviel von meinem erlebten Fahrgefühl dem Reifen zuzuschreiben ist und wieviel der Maschine und ihrem genialen Fahrwerk. Last but not least 3. stört mich natürlich schon auch die geringe Laufleistung, der Supercorsa gerade mal 2000km bei mir gehalten, mit dem M7RR bin ich locker mehr als das doppelte gefahren. Es geht mir dabei weniger ums Geld, als um das ständige Aufsuchen der Werkstatt (bei meiner Fahrleistung dann alle 2 Monate).

Die Frage ist, kann ein (Super-)Sportreifen einem Mittelklasse-Fahrer (so würde ich mich mal einordnen: Keine Rennstreckenerfahrung etc.) mehr unterstützen und Vertrauen geben als ein Tourensportreifen ODER bilde ich mir da nur was ein und es geht eher in Richtung "Perlen vor die Säue", weil die Reifen ein Potential anbieten, das ich garnicht rausfahren kann.
 
auch wenn die Beantwortung dieser Frage nach meinem !! empfinden von vielen Faktoren abhängt , würde ich hier her zu einem Nein tendieren . Ein Super- oder Hypersportreifen benötigt ein ganz anderes Temperaturfenster als ein Tourenreifen um zu 100% zu funktionieren . Insofern würde ich mich meinen Vorrednern anschliessen . ich bin auf meiner S1000RR auch den M7RR gefahren und jetzt auf Der Fac. den SC SP . Auch wenn es sich nur bedingt vergleichen lässt bot mir der Metzeler im normalen !!! Betrieb etwas mehr Feedback. auf dem Kreisel jedoch möchte ich den SC nicht missen
 
Du sagst es selbst: Der Supercorsa bietet perfekten Grip bei perfekten Bedingungen. Sobald es da etwas kälter wird oder du den Reifen net auf Betriebstemperatur hältst, fängt der an zu schmieren. Der Corsa 2 ist deutlich genügsamer, Temperaturfenster in meinen ab 15° aufwärts mit super Grip, selbst bei über 25°, Richtung 30° noch keinen Abriss aufgrund zu hoher Hitze feststellen können letztes Jahr.

Du bist Herr deiner Entscheidung. Der Corsa 2 ist für mich die perfekte Mitte vom Angel GT und Supercorsa. Ich habe letztes Jahr auf der 1100er Rosso 3, Corsa 2 und Supercorsa gefahren und bleibe beim Corsa 2. Auf der V2 Tuono fahre ich den Angel GT - ausschließlich Pirelli also. Der Angel GT ist im Trockenen ne absolute wucht und nicht umsonst schon jahrelang in der bestwertung im Trockenen. Der Rosso 3 hat mich mit frühem Schmieren in Vollbelastung und gleicher Laufleistung zum Corsa 2 enttäuscht.

Davon abgesehen siehst du selbst - IMHO gehört auf ne Bella nen italienischer reifen 😅.

Greets
 
Frage an die Tourensportreifenfahrer, speziell die hier den CRA3 oder Angel GT empfohlen haben: Habt ihr dann noch an den Fahrwerkseinstellungen gedreht oder fahrt ihr auf Straße-Standard-Settings?
Ach und auf was für Traktionskontrolle-Stufe würde mich interessieren.
 
den Angel GT fahre ich auf der V2 mit 190/55. Da gibts keine Traktionskontrolle, aber läuft auch so. Fahrwerk nichts geändert, das reicht so.
Der Reifen ist in der Mitte natürlich deutlich härter, aber das spürst du kaum bis gar nicht. An den Flanken ist er wirklich weich, das merkst dann auch am Verschleiß.

Greets
 
Angel GT nach 2700km Nordspanien.
Ich finde, sie lenkt sich mit diesem Reifen auch deutlich schwerer ein.
Gefahren mit TC5 und die flackerte auch gelegentlich mal.
 

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Ich fahre den CRA3 in der Standardeinstellung. TC3-4 und er macht was er soll. Ich habe auf der Landstraße keinen Unterschied zum Metzeler M7 feststellen können. Im Gegenteil, der Conti ist um Längen besser. Der PSC ist bei hohen Temperaturen natürlich besser, aber ist für mich kein Landstraßen reifen. Dafür fahre ich zu viel und habe zu viel Autobahnanteile. Optisch ist er natürlich nicht so schön, wie ein Sport- oder Supersportreifen, aber das ist mir egal. Er muss funktionieren. Das tut er, egal ob bei 30° oder 15°
 
auch das fahren auf der BAB kann einen Reifen erhitzen, es kommt auf die Dauer und den Speed/Schlupf an. Am Vorderrad bringt es nicht soviel, der Fahrtwind kühlt dieses.
Nach 40 km BAB sollten die Reifen, zumindest bei normalen Aussentemperaturen, in einem annehmbaren Gripzustand sein, auch das Vorderrad ist jetzt nicht unterkühlt.

Wie bereits mehrfach erwähnt bringt es nichts, ohne Wissen des Fahrkönnens und Ausnutzen des Fahrzeugpotentiales Reifenempfehlungen zu geben.
Auch wäre es wichtig, ob der Fahrer bereit/in der Lage ist sein Fahrwerk anzupassen.

Für einen Anfänger...dies ist angesichts der Fragestellung anzunehmen, eignen sich moderne sportliche Tourensportreifen am ehesten. Das Grippotential eines Road Attack 3 oder Road 5 liegt, bei richtiger Anwendung...deutlich im neu diskutierten §315 StGB.

Erst wenn man auch weiß was man tut und das Moped auch versteht, dann kann man auch mal zu Rosso Corsa2, RS10, Power RS usw. AUF DER STRASSEE greifen. Dann spürt man nämlich..wie z.B naiRolf die feinen Unterschiede beim Bremsen, einlenken usw...
 
Dann spürt man nämlich..wie z.B naiRolf die feinen Unterschiede beim Bremsen, einlenken usw...
Gemerkt hab ich in erster Linie, dass der selbe GS Fahrer, den ich ein Jahr zuvor mit meiner V2 und DSS nach Belieben abhängen konnte, plötzlich den Spieß umdrehte und mit mir spielte.
Verkehrte Welt! 😂
Aber das mit dem Einlenken hab ich tatsächlich gespürt. Im engen Winkelwerk war die Bella nicht mehr so willig wie mit den zuvor montierten M7.
 
Wobei man einen agilen und leicht einzulenkenden Reifen jetzt nicht perse dem Sportreifen zuschreiben sollte.
 
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