Um Kritiker eines Tests an dem man selber nicht teilnehemen kann, etwas zu beruhigen
Mopedreifen arbeitet mit allen Herstellern zusammen und ist in den letzten Tests immer kritisch mit Schwächen eines Reifens umgegangen, ohne Ansehen des Herstellers.
Es bringt nichts, etwas schönzureden und dann Kunden zu verlieren, die aufgrund von Testaussagen einen Reifen kaufen und dann enttäuscht werden.
Um sich ein Bild zu machen, anbei der schriftliche Teil bis zur Bewertung.
Die Bewertung und das Video kann erst ab 08.02. online gehen, dafür bitte ich um Nachsicht....ggf findet man vorab dazu was im Shop....
Grüsse
Bodo
Mopedreifen.de testete vom 05.01. -14.01.2016 exklusiv die neuen Sportreifen von Bridgestone (S21), Continental (Sport Attack 3) und Pirelli (Rosso3) im sonnigen Spanien, in der Gegend von Cartagena.
Um festzustellen, wie sich die neuen Produkte von Bridgestone (S21), Continental (Sport Attack 3) und Pirelli (Rosso 3) einordnen, wurde auch der Metzeler Sportec M7RR als Benchmark mitgenommen.
Der Sportec M7RR konnte bereits 2015 durch sein ausgewogenes Fahrverhalten bei einigen Reifentests beeindrucken und viele Sportfahrer im Markt überzeugen. Von daher war es interessant, diesen Reifen mit den Neuerungen zu vergleichen.
Alle beteiligten Reifenhersteller waren an diesem ersten Schlagabtausch sehr interessiert und stellten entsprechende Fachleute ab, die den Test begleiteten und bei technischen Fragen stets für Auskünfte zur Verfügung standen.
Von Bridgestone begleitete Peter (Pit) Baumgartner den Test. Die letzten Jahre war Pit der persönliche Reifeningenieur von Valentino Rossi und dem aktuellen spanischen Konvoi-Weltmeister.
Continental entsandte Malte-Lauritz Bigge, seines Zeichens Cheftestfahrer Motorradreifen für die Continental AG. Der Bub kann richtig gut Moped fahren und hat auch schon einige nationale Rennen für sich entscheiden können.
Pirelli wurde durch Pennisi Salvatore repräsentiert. Er führt die Crew der Testfahrer im Hause Pirelli und lebt das Thema Motorrad, emotional, wie kaum ein Anderer.
Alle Reifenpaarungen wurden auf vier identischen BMW S1000R Naked über rund 1200 km auf Landstraßen und Pässen sehr zügig beansprucht.
Einen Tag lang wurden die Reifen auf dem Rennkurs in Cartagena ausführlich durch Arne Tode in einem Blindtest verglichen.
Dazu wurde nur ein Motorrad verwendet, um etwaige Serienstreuungen beim Fahrwerk und den Bremsen auszuschließen.
Die Reifen wurden mit Reifenwärmern (ohne Heizung) abgedeckt, so dass der Testfahrer nicht wusste, welchen Reifen er aktuell fährt und testet.
Zusätzlich wurden fünf anstatt vier Blindtests gefahren. D.h. der Testfahrer erhielt nochmals einen der vier Reifen, um festzustellen, ob die Ergebnisse schlüssig sind. (Sie waren es.)
Die Testfahrer der Straßenbeurteilung der Reifen stellen einen guten Durchschnitt der möglichen Käuferschicht dieser neuen Sportreifen dar:
Hans Dörr (PHK) vertritt mit seinem runden Fahrstil und einer jährlichen Fahrleistung von knapp 30.000 km auf seiner BMW S1000XR den besonnenen, den „Altherrenstil“ pflegenden, zügigen Vielfahrer.
Frank Dröscher (Gearbox.TV) vertritt den Hobbypiloten, der seine Freizeit nutzt, um bei schönem Wetter seine Aprilia RSV 1100 Tuono Factory auszuführen und die STVO großzügiger interpretiert.
Jens Thiel (mopedreifen.de) ist berufsbedingt oft auf dem Zweirad unterwegs und hat in 2 Jahrzehnten Lizenz-Zweiradsport etwas Erfahrung gesammelt, um auch im öffentlichen Verkehr Überholversuche von hinten nicht aufkommen zu lassen.
Arne Tode (Freelancer) ist der Pilot fürs Grobe und den Grenzbereich.
Mehrere Titel in der Deutschen Meisterschaft und als Fahrer in der GP2-Weltmeisterschaft sorgen dafür, dass etwaige Schwächen der Reifen im Grenzbereich schonungslos aufgedeckt werden können.
Mopedreifen.de betreibt ja bereits seit 2009 eigene Fahrversuche und Reifenbewertungen und hat dafür ein recht umfangreiches Testprotokoll mit 16 Testkriterien entworfen.
In jedem Vergleichstest von Mopedreifen.de wechseln die Fahrer alle 50-80 km das Motorrad und füllen jeweils diese Testbögen im Schulnotenverfahren aus.
So wurde es auch bei diesem Test in Spanien durchgeführt.
Die abendlichen Diskussionen beim Feierabend-Bier zeigten jedoch, dass diese Bewertung, rein nach dem Notensystem, zwar logisch ist, jedoch die Addition der vergebenen Noten zu einem Endergebnis führen, dass der Wirklichkeit nicht entspricht.
Die vier Testkandidaten liegen so eng beieinander, vertreten aber jeweils für sich betrachtet die Philosophie des jeweiligen Reifenherstellers.
So kann ein Reifen komplett zu einem Fahrertyp passen, aber ein anderer Fahrer kommt mit den Eigenschaften dieses Reifens überhaupt nicht zurecht und fühlt sich unwohl.
Eine Punkte- oder Notenbewertung hätte zwar einen „Testsieger“ ergeben, dies aber mit einem Unterschied im kleinsten %-Bereich, was für den Kunden so nicht mehr nachvollziehbar wäre und auch ein falsches Bild vermitteln würde.
Deswegen haben wir uns entschlossen, die Eigenschaften der Reifen zu erläutern und die Unterschiede im jeweiligen Fahrbetrieb zu vermitteln. Dann können potentielle Käufer eher abschätzen, welcher Reifen für sie in Frage kommt.
Eines vorweg:
Ab Modelljahr 2016 können Sie bei den getesteten Sportreifen das Thema Trockengrip komplett aus Ihrem Wortschatz löschen.
In dieser Disziplin sind keine Wünsche mehr erfüllbar.
Das Trockengrip-Niveau ist so hoch, dass es auch vom verwegensten Fahrer auf der Straße nicht erreicht werden kann.
Wir hatten am 12.01.2016 den Rennkurs in Cartagena exklusiv für unsere Tests und Videos gemietet.
Die Moto 2 GP-Fahrer Jonas Folger, Marcel Schrötter, Alex Pons und Alex Rins wollten eigentlich ab dem 13.01. ebenfalls mit dem Training, auf "gemachten" 600er Supersport mit Öhlins-Fahrwerken und Slicks starten.
Da man sich kennt, fragten die Buben, ob sie ggf. mit uns auf die Strecke könnten.
Da es für uns kein Problem darstellte, mit solchen Profis die Piste zu teilen, stimmten wir dem zu, zumal Jonas endlich der 2. Moto 2 WM aus Deutschland werden soll.
Alle 4 Rennprofis fuhren dann im Schnitt 1.36-1.37er Zeiten auf ihren gemachten Supersportmaschinen.
Arne fuhr bei unseren Blindtests, mit der Vorgabe den Reifen nicht zu überfahren, sondern mindestens 4 Runden konstant nur max. 80% zu pushen, mit allen Reifen 1.44er Zeiten........diese schnelle Rundenzeit mit einem straßenzugelassenen Serien Nakedbike.
Der Luftdruck bei diesem Blindtest haben wir nicht verändert, sondern den vorgeschriebenen STRASSENLUFTDRUCK (2,5 bar vo, 2,9 bar hi) verwendet.
Alle Hersteller empfehlen den Kunden, nach Rücksprache mit dem technischen Support, deutlich geringere Luftdrücke beim Rennstreckeneinsatz, um die Performance noch weiter zu erhöhen und Überhitzung zu vermeiden.
Als Beispiel kann der neue Conti Sport Attack 3 sogar mit nur 1,8 bar am Hinterrad auf der Rennstrecke eingesetzt werden (aber bitte immer erst Rücksprache mit Conti halten, wegen Rennstrecke, Bike und Fahrkönnen)
Arne beantwortete die Frage nach der maximal möglichen Rundenzeit mit diesen Reifen mit rund 1.42 tief, also nur 5 Sekunden langsamer als die Rennmaschinen mit Slicks.
Daher Trockengrip: 1 mit Stern, vergessen.
Rest 08.02.2016

Bodo2009