Ritzelabdeckung - Gewinde am Motorblock kaputt

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Motorrad
RS 660
Modelljahr
2021
Hallo zusammen,

ich wusste nicht so richtig wo ich das Thema platzieren sollte. Das hat eigentlich nichts mit dem Motor zu tun, aber dann doch ein bisschen, mit dem Motorgehäuse.

Letztes Jahr wurde bei meiner kleinen der Motor gewechselt, wegen dem mangelhaften Pleuel. Also musste der Freundliche beim zusammen bauen auch die Ritzelabdeckung wieder montieren.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, ich habe diese heute das erste Mal abgebaut, weil ich Ritzel, Kette usw. erneuert habe. So ein Dreck dahinter, HKS klebt wie Sch......, lässt sich mit WD 40 aber ganz gut lösen. :eek: Das soll hier bitte aber nicht das Thema sein.
Die Abdeckung ist mit drei Schrauben befestigt, zwei oben, eine unten.
Bei der unteren Schraube habe ich mich beim rausschrauben schon gewundert, das Schraubenkleber daran war .
Jedenfalls alles sauber gemacht, Teile gewechselt, Kette vernietet und wollte die Abdeckung wieder dran schrauben. Aber die untere Schraube wurde nicht fest. Abdeckung wieder abgenommen und wollte die Schraube mal so reinschrauben. Statt zu schrauben, konnte man die direkt rein stecken. Also Gewinde kaputt.
Leider kann man kein größeres schneiden, weil in der Abdeckung Distanzhülsen sind.

Ich bin jetzt in der Zwickmühle. In die Werkstatt kann ich jetzt nicht mehr hingehen und sagen, was für Stümper das sind. Die würden sowieso alles abstreiten. Aber für mich weiß ich, das muss schon so an mich ausgeliefert worden sein. Nicht umsonst war Schraubenkleber an der Schraube. Kann es leider jetzt nicht mehr beweisen, Aber ich werde es auf jeden Fall ansprechen. Und ob ich meine Ventile im Frühjahr dort einstellen lasse, ich glaube eher nicht.

Jetzt meine Frage dazu. Hat einer eine Idee, wie ich die Schraube fest bekomme, ohne das ich die verliere. Natürlich wieder mit Schraubenkleber, aber das sollte letztendlich nicht die Lösung sein. Und irgendwie sehe ich es auch nicht ein, das Teile am Motor zu erneuern, so dass das Gewinde wieder funktioniert. Ich habe das nicht kaputt gemacht! Und ich bin mir auch zu 100 % sicher, dass das Gewinde nach fast 19.000 km nicht plötzlich den Geist aufgibt.

Bitte nur ehrlich gemeinte Ratschläge zu dem Thema, nicht das es wieder bei Kettenpflege, Reifen usw. endet.

Dankeschön schon einmal im Voraus.
 
Ein Bild wäre absolut das Highlight bei so etwas.
Weil mancher kennt das bei der 660 nicht, wie ich.
 
Kann mir nicht wirklich vorstellen, dass dort serienmäßig ab Werk Schraubensicherungsmittel drauf ist.

Ohne genau nachgeschaut zu haben, könnte man wahrscheinlich das Gewinde mit einen entsprechend einzubringenden Gewindeeinsatz wieder instandsetzen (wenn genug Fleisch dafür da ist).
 
Hätte ich auch gesagt, erst mal ein Bild.
Ohne Bild würd ich sagen. Nachschneiden.
Wenn das nicht hilft. Helicoil Einsatz.
Aber das sollte am besten wer vom Fach machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde mit der Werkstatt sprechen. Wenn der Chef nicht völlig bescheuert ist, nutzt er die Chance, bei Dir Vertrauen zurück zu gewinnen und seinem Mech die Lessons Learned zu erklären. Fehler passieren, aber dem Kunden zu verarschen und Pfusch zu übergebenen, geht gar nicht.
Wenn genug Fleisch für einen Helicoil da ist, dann ist das in 5 Minuten repariert.
 
Bei meiner SRX war noch in der Garantiezeit ein Gewinde am Motorblock ausgerissen, wahrscheinlich kleiner Gußfehler. War aber Zylinderfußverschraubung, also schon etwas ernster.

Habe dann Kopf und Zylinder demontiert. Helicoil, Gewindebohrer und neue Fußdichtung vom Händler für umme gekriegt und kurze OP am offenen Herzen durchgeführt. Echt kein Drama. Seitdem alles gut.

Wenn die Beziehung zum Händler stimmt also keine große Sache. Hatte dann auch einen bei ihm "gut".

Ob ich heute noch soviel Bock und Zeit zum Schrauben hätte? Glaube nicht so wirklich, man wird eben auch älter🥲
 
Ich kann mir das jetzt ganz gut ohne ein Bild davon vorstellen, wie ein kaputtes Gewinde aussieht.
Lass dir einen Helicoil-Gewindeeinsatz da einsetzen und du hast Ruhe.

Gruß Ingo #57
 
Genau ! Das passende Helicoil Gewinde einsetzten und du bist fertig. Ggf könnte dein Händler genau dies vorschlagen und umsetzten ! Wenn er ein guter ist, dann noch kostenfrei ... ! Miteinander reden könnte helfen ...
 
der bessere lösung als Helicoil und das was der Profi benutzt , sind Time Sert Gewinde Reparatur Büchsen, die sind stabile als Helicoil, und ein echte dauerlösung

@Highjumper , aus welche gegend kommst du, vielleicht können wir bei ein winter abholung deine 20000 er machen und gleichzeitig den Gewinde Reparieren
 
Zuletzt bearbeitet:
Die 3 Schrauben (4) sind M6x12.
Je nachdem, wie lang das "Gewinde-Sackloch" ist, kannst du es mit einer etwas längeren Schraube (M6x15-20, notfalls ablängen) probieren, dann trägt das Gewinde eventuell noch ganz am Ende. Einfach mal ausmessen wie viel Luft du noch hast.
Alternativ mit Metallspachtel/Flüssigmetall füllen, vorbohren und vorsichtig ein M5 Gewinde schneiden. Schraube Anziehen dann nur ganz leicht. Der Plastikdeckel (Ritzelabdeckung) muss doch nichts halten.
Oder eben wie zuvor beschrieben einen Gewindeeinsatz verbauen, sofern ausrechend "Fleisch" am Gehäuse vorhanden.

Bildschirmfoto 2022-11-13 um 14.11.47.png
 
Da der Threadersteller nicht gewillt ist ein Bild einzustellen...........
Gewinde defekt.JPG
Hoffe der @Uwe R leiht sein Bild aus. 😀

Dann solche Buchsen
20171021_191314.jpg

Ich schau mal was man da vorbohren muss und welches Gewinde da rein muss um die Büchse einzudrehen.
 
@Picke

Diese Buchsen (sind glaube ich Ensat oder baugleich) würde ich nicht nehmen. Die sind ziemlich dickwandig und nehmen unnötig viel "Fleisch" weg. Besser Helicoil, die sind da "sparsamer", da sie ja nur eine Spirale mit rautischem Drahtquerschnitt sind. Braucht man aber einen speziellen Gewindebohrer von Helicoil für.

 
Man muss 8,5 mm vorbohren. Gewinde M10 x 1,5mm reinschneiden.
Aussengewinde der Buchse ist M10 x 1,5mm.

Bisschen Loctite hochfest und Buchse eindrehen. Fertig

Ich spanne immer die Buchse bisschen vor beim Aushärten des Loctite. M6-Schraube und Scheibe drunter.

Also das Innengewinde frei von Loctite halten.

20171021_192503.jpg

Unbenannt.JPG
 
@Picke

Diese Buchsen (sind glaube ich Ensat oder baugleich) würde ich nicht nehmen. Die sind ziemlich dickwandig und nehmen unnötig viel "Fleisch" weg. Besser Helicoil, die sind da "sparsamer", da sie ja nur eine Spirale mit rautischem Drahtquerschnitt sind. Braucht man aber einen speziellen Gewindebohrer von Helicoil für.

lt. Bild ist da genug Wandung da.
 
Bei meiner SRX war noch in der Garantiezeit ein Gewinde am Motorblock ausgerissen, wahrscheinlich kleiner Gußfehler. War aber Zylinderfußverschraubung, also schon etwas ernster.

Habe dann Kopf und Zylinder demontiert. Helicoil, Gewindebohrer und neue Fußdichtung vom Händler für umme gekriegt und kurze OP am offenen Herzen durchgeführt. Echt kein Drama. Seitdem alles gut.

Wenn die Beziehung zum Händler stimmt also keine große Sache. Hatte dann auch einen bei ihm "gut".

Ob ich heute noch soviel Bock und Zeit zum Schrauben hätte? Glaube nicht so wirklich, man wird eben auch älter🥲
Bei der SRX kannst ja während dem Berg runterfahren schnell den Zylinder runter-und draufmachen.

😂🤣
 
Ja schon, wenn der Berg hoch genug ist zum Abkühlen bis handwarm, sonst verbrennst du dir die Pfoten dabei🔥

Und nix runterfallen lassen während der Fahrt; die Steuerkette kannst du dir ja um den Hals hängen, aber wieder reinmachen nicht vergessen

Das hat mein Opa schon so gemacht, aber zu seiner Zeit wurden ja auch die U-Boote noch aus dem Vollen gedreht: 5 Mann standen da allein schon um die Späne rauszuschaufeln hab ich mir sagen lassen

😎
 
Danke für die tollen Tipps. Das mit den Gewindeeinsätzen, bzw. die Möglichkeit einer Gewindereparatur, dass kannte ich so noch nicht.
Ein Bild konnte ich leider noch nicht reinstellen, das Motorrad steht bei meiner Freundin in der Garage und ich war heute nicht bei ihr.

@ Vince, ich bin in Dresden zu Hause. Falls du hier in der Gegend zufällig Mal bist, würde ich sehr gern deine Service in Anspruch nehmen. Ich kann morgen auch noch meinen Jungen fragen, der ist mit seiner Tuono V4 auch für die 20.000 km Inspektion überfällig. Sein Termin wurde im Herbst abgesagt, weil keine Ölfilter lieferbar waren. Dann wären wir vielleicht schon zwei.
 
@Picke

Dein Bild, auf welchem das Kettenritzel zu sehen ist, ist leider wenig aussagekräftig, da man auf diesem die eigentlichen Gewindeaugen am Motorgehäuse überhaupt nicht sehen kann. Was man sieht ist die schwarze Kettenführung aus Kunststoff mit den beiden dazugehörigen Buchsen (siehe Bilder). Letztere haben kein Gewinde, nur eine Duchgangsbohrung für die Schraube. Da die Schrauben kürzer sind als die maximale Breite der Kettenführung, müssen die Gewindeaugen vom Motorgehäuse durch die Kettenführung gehen. Und das lässt die Vermutung zu, daß diese Gewindeaugen keinen großen Durchmesser, d. h. wenig "Fleisch" haben. Auf dem einen Bild der Kettenführung kann man aber andererseits zumindest erahnen, daß diese hinten ausgespart ist. Kann also auch täuschen und die Gewindeaugen haben doch mehr "Fleisch".

Eine Aussage wieviel "Fleisch" wirklich um das Gewinde ist lässt dein Bild somit erst mal nicht zu. Interessanter wäre da mal ein Bild vom Motor (-Gehäuse) ohne die schwarze Kettenführung.

Ich persönlich würde wie schon gesagt ein Helicoil als Reparaturlösung nehmen. Sollte dieses je ausreißen, was m. E. sehr unwahrscheinlich ist, kann man danach immer noch eine dickwandige Gewindebuchse setzen, z. B. Ensat. Sozusagen als zweite Chance.

Ich halte es da wie mein Zahnarzt: Möglichst substanzerhaltend arbeiten: Erst mal ein Inlay, und wenn dieses hinüber ist kann man den Zahn immer noch überkronen.

Was auch auch schon vorgeschlagen wurde ist ein Time-Sert-Einsatz (vom "Schraubenkönig" Würth:


Über diesen Link kann man auch ein kurzes Video anschauen.

Der Time Sert liegt bzgl. Bohrerdurchmesser bei der Reparatur (Kriterium "Materialverbrauch" radial) irgendwo zwischen Ensat und Helicoil. Sind bestimmt auch nicht schlecht. Ob dieser allerdings ebenfalls die vorgenannte "zweite Chance" ermöglicht, kann ich so ohne weiteres nicht sagen, ich glaube aber eher nein.

Was aber viel wichtiger ist:

Auf keinen Fall zu tief bohren!

Im schlimmsten Fall bricht man nach innen durch und das war es dann mit dem Motorgehäuse! Die Information, wieviel Wandstärke das Gehäuse an dieser Stelle hat, soll sich bitte der Händler von Aprilia geben lassen, die können das ja kurz im 3D-Datensatz rausmessen bzw.im Viewer kurz einen Schnitt durchlegen und per E-Mail zusenden. Und wenn der AP-Händler sich da quer legt, dann würde ich ihn mal mit den Kosten für ein neues Motorgehäuse konfrontieren: 3004,60 Euro! Zzgl. Arbeitslohn, Kleinteile etc. versteht sich, also fast schon ein wirtschaftlicher Totalschaden.

Solange das mit der Wandstärke nicht geklärt ist, würde ich keine Reparatur beginnen. Risiko unkalkulierbar!

Und ich würde mich auch noch informieren welche der 3 diskutierten Reparaturlösungen die geringste Bohrungstiefe erfordert. Hängt auch vom jeweils benötigten Gewindebohrer ab, wieviel Freigang bzw. Gewindeauslauf dieser bei einem Sacklochgewinde benötigt. Was ich nur am Rande noch erwähnen möchte: Gewindefräsen ist da übrigens am "sparsamsten" (ich weiß das, weil ein namhafter süddeutscher Sportwagenhersteller diese Problem einmal in der Serie hatte), zum Spiralfräsen müßte allerdings das Gehäuseteil auf einer CNC-Fräsmaschine bearbeitet werden, sprich der Motor müßte zerlegt werden. Sehe ich daher als vorletzten Weg (unter letztem Weg würde ich ein neues Motorgehäuse verstehen) und eher "overkill".

Beim Bohren von Hand würde ich zur Sicherheit als axialem Anschlag auch eine Distanzhülse über den Bohrer stecken, welcher die max. Bohrungstiefe begrenzt.

Was auch noch durchaus eine Überlegung wert wäre (und ich persönlich wahrscheinlich auch machen würde) wäre die Anfertigung einer Bohrlehre aus Alu oder Kunststoff, damit die Bohrung beim freihändigen Arbeiten mit einer Handbohrmaschine auch senkrecht und nicht schräg wird. Das wäre dann halbwegs professionell. Wie schon gesagt: Motorgehäuse über 3000 Euro.

Das war es jetzt so in etwa von meiner Seite zu diesem Thema;)
 

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Das ist doch "nur" die Ritzelabdeckung. Die ist doch nicht belastet, da reichen die beiden vorhandenen Schrauben locker.
 
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