Ritzelabdeckung - Gewinde am Motorblock kaputt

WSC-Neuss Shop
Wenn ich mir das ganze noch mal bei Licht betrachte komme ich zu dem Schluß, daß die Schrauben ab Werk bereits zu kurz sind:

Da kommt als Klemmstärke zur eigentlichen Ritzelabdeckung auch noch die Bundbuchse in der Kettenführung, dürften zusammen also etwa 6mm sein. Bei einer Schraubenlänge von lediglich 12mm bleibt da gerade mal 1xD als Einschraublänge. Bei so wenig tragenden Gewindegängen ist bei Aluguß das Gewinde schnell überdreht, da muß man noch nicht einmal ein echter Grobmotoriker sein.

Bei Alu ist die Faustformel zur Einschraubtiefe 2xD.

D. h. die Schrauben müßten eigentlich 18mm, mindestens aber 16mm lang sein, nicht 12mm!

Würde mal schauen, ob da auch 16mm lange reingehen, eventuell auch vorsichtig mit einem Sacklochgewindebohrer nachschneiden.

Und ja, hat eigentlich nur die Ritzelabdeckung zu halten.

Vielleicht kommt da aber auch jemand auf die Idee eine Schaltwellenverstärkung da zu befestigen, dann sieht das gleich wieder anders aus.
 
Hier noch mal ein paar Bilder.
 

Anhänge

  • 20221112_115221.jpg
    20221112_115221.jpg
    573,5 KB · Aufrufe: 88
  • 20221112_131039.jpg
    20221112_131039.jpg
    414,5 KB · Aufrufe: 84
  • 20221112_131028.jpg
    20221112_131028.jpg
    552 KB · Aufrufe: 84
  • 20221112_131125.jpg
    20221112_131125.jpg
    495,5 KB · Aufrufe: 84
@Uwe R
Danke für die aussagekräftigen Bilder!

Also genau so wie ich es in meinem Beitrags #19 bereits vermutet hatte.

Die Augen haben geschätzt etwa 12mm Außendurchmesser. Also ich würde da nicht mit einem Gewindeeinsatz arbeiten wollen, welcher ein Gewinde M10 benötigt. Da würde nur noch eine Wandstärke von etwa 1mm übrigbleiben!

Zum Vergleich: Im Bild mit dem Drosselklappenkörper in Beitrag #13 sind da etwa 3 bis 4mm Restwandstärke in radialer Richtung, also eine ganz andere "Baustelle".

Also Helicoil oder vielleicht noch Time-Sert. Und nein, ich verdiene nicht mein Geld mit dem Verkauf von diesen Dingern.😊

Und bei der Bohrungstiefe ist gerade bei dem unteren Gewindeauge ebenfalls größte Vorsicht angesagt, wenn ich mir die Gehäusekontur in diesem Bereich so ansehe..

Dazu kommt noch, daß bei der Materialanhäufung am Fuße eines Gewindeauges auch gerne mal das Gefüge aufgelockert, d. h. porös sein kann (Stichwort Gußlunker für die Gießereifachmänner).

Das Positive: Anstelle der serienmäßig verbauten Schrauben mit nur 12mm Länge müßten tatsächlich auch längere gehen, zumindest wenn man die Gewinde mit einem Sacklochgewindebohrer vorsichtig nachschneidet. Die Serienschrauben würde ich höchstens gut handfest anziehen, mit einem (kleinen ! ) Tropfen Loctite oder so dran, siehe auch mein Beitrag #21.

Klugscheißermodus aus 😉
 
Die Serienschrauben würde ich höchstens gut handfest anziehen, mit einem (kleinen ! ) Tropfen Loctite oder so dran, siehe auch mein Beitrag #21.
Im 660 Werkstatthandbuch fehlen auch die Anzugsmomente für diese Schrauben. Ich verwende immer 6 Nm, wie bei der Ritzelabdeckung für die V4.
 
Die Explosionszeichnung welche @Zillo im Beitrag #10 gepostet hat, ist übrigens m. E. fehlerhaft:

Die Bundbuchsen Pos. 5 gehören nach außen zu den Schrauben, nicht unter die Ritzelabdeckung!

Die Bohrungen in der Ritzelabdeckung wären sonst für eine Schraube M6 zu groß. So macht das dann auch Sinn mit den Bundbuchsen:

Diese halten mit dem Kragen die Ritzelabdeckung und verhindern gleichzeitig, daß die Schraubenkraft auf den Kunststoff derselben einwirkt.

Anders als in meinem Beitrag #21 aufgrund der fehlerhaften Explosionszeichnung vermutet, entspricht die Klemmdicke also lediglich der Höhe der Bundbuchse, die Materialstärke der Abdeckung kommt nicht hinzu, wodurch etwa 5 oder 6 Gewindgänge mehr tragen dürften.

Einschraubtiefe beträgt also etwa 1,5xD nicht 1xD. Insofern kann bezüglich der Schraubenlänge leichte Entwarnung gegeben werden😊

Hatte mich ja schon gewundert, daß ein Hersteller wie Aprilia so einen Murks wie zu kurze Schrauben in der Serie bringt:unsure:
 

Anhänge

  • 2B005847.jpg
    2B005847.jpg
    252,6 KB · Aufrufe: 39
Motoplex
Oben Unten